Viele jüdische Bürger der USA wollen auf biologisch hergestellte Waren im Supermarkt nicht mehr verzichten. Die müssen aber auch koscher sein, also nach den jüdischen Speisegesetzen zubereitet sein. Dabei geht es nicht nur um eine gesunde Ernährung, sondern auch um die Nähe zu Gott, um einen korrekten Umgang mit der Umwelt und den Tieren. Einige Rabbiner arbeiten bereits sogar an einem neuen Siegel: "Öko-koscher".
In seinem New Yorker Bioladen hat Gary Null eine ganz besondere Offerte: koschere Biokost wie leckere Hähnchen, die mit giftfreien Körnern gefüttert und nach den Gesetzen der Thora, also der jüdischen Bibel, geschlachtet wurden.
" Unter meinen Kunden sind konservative und orthodoxe Rabbiner, die in mein Geschäft kommen, um organische Lebensmittel zu kaufen. Die gute Nachricht: Sie erzählen ihrer Gemeinde, wie wichtig das ist. "
Öko-koscher entwickelt sich zu einem neuen Trend in Amerika. Nigel Savage ist einer der Pioniere. Auf seiner Internetseite "The Jew and the Carrot", auf Deutsch "Der Jude und die Möhre" informiert der koscher lebende Jude nicht nur über Bioweine und organische Plätzchen für Pessach, sondern auch über angebliche Tierquälerei in einem koscheren Schlachthaus. Das Resultat? Die Anzahl der Klicks hat sich innerhalb von 10 Monaten von 300 auf 500.000 pro Monat erhöht.
" Das Gespräch ging immer so: Juden essen kein Schweinefleisch und trennen Milch und Fleisch. Aber heute müssen Juden und Nichtjuden sich genau überlegen, was wir eigentlich noch essen können. Wie wurden die Lebensmittel hergestellt? Was hat man alles draufgesprüht? Wie ist das Tier gestorben? Wie weit wurden die Lebensmittel transportiert? Wie wurden sie verpackt? "
Neben der Aufklärungsarbeit auf dem Internet sieht sein Konzept auch gezieltes Kontaktknüpfen vor. Vor drei Jahren begann er, Bio-Bauern in Synagogen einzuladen, um sie den Gemeindemitgliedern vorzustellen. Sein Plan: Mitglieder finanzieren lokale Produkte, die biologisch angebaut werden, mit jährlich 500 Dollar pro Familie und sichern sich die Lieferung chemiefreier Kost direkt ins Haus. So entsteht ein lukrativer koscherer Biomarkt.
" Bis jetzt haben 500 Familien eine Viertel Million Dollar ausgeben, um Bio Bauernhöfe in ihrer Umgebung zu unterstützen.
Dadurch haben wir die Möglichkeit, gemeinsam etwas Neues zu entwickeln. "
Das Umdenken findet auch auf höchster geistlicher Ebene statt. Ein Beispiel dafür ist Hecksher Tzedek, ein neues Siegel, das Masorti Rabbiner gerade entwickeln. Das Ziel der zwischen Orthodoxie und reform-liberalem Judentum stehenden Rabbiner: Die Einhaltung strenger Ethikregeln bei der Herstellung der koscheren Lebensmittel. Einzelheiten sollen zu Rosh Hashanah, dem jüdischen Neujahrsfeiertag im September vorgestellt werden, sagt Rabbi Joel Meyers, der Geschäftsführer des Berufsverbandes der Masorti Rabbiner in New York.
" Hecksher Tzedek bezeugt die ethische und umweltfreundliche Herstellung eines Produktes. Es bezeugt auch, ob eine Firma ihre Arbeiter gut behandelt. Ebenso wichtig ist, wie ein Tier vor dem Schlachten behandelt wird. "
Noch kämpfen einige orthodoxe Rabbiner gegen die Einführung des neuen Gütesiegels. Sie haben Angst, Verbraucher könnten es mit Koscher Siegeln verwechseln, die auf 100.000 US- Produkten prangen und gläubigen Juden ihren Verzehr erlauben. Keine Sorge, kontert Rabbi Joel Meyers. Hecksher Tzedek sei ein zusätzliches Siegel. Es ändere nichts an den koscheren Vorschriften.
" Wir sind sehr vorsichtig. Wir fragen nicht, ob ein Produkt koscher ist oder nicht. Die Regeln, die beschreiben, was koscher ist, sind ziemlich klar. Wir wollen wissen, ob die Herstellung der Ware unseren Ethikregeln entspricht. "
Es kann noch ein Jahr dauern, bis es das Siegel geben wird. Ein Punkt, der noch nicht geklärt ist, sind die Kontrollmechanismen, die korrektes und ethisches Verhalten berechnen und vergleichen.
In seinem New Yorker Bioladen hat Gary Null eine ganz besondere Offerte: koschere Biokost wie leckere Hähnchen, die mit giftfreien Körnern gefüttert und nach den Gesetzen der Thora, also der jüdischen Bibel, geschlachtet wurden.
" Unter meinen Kunden sind konservative und orthodoxe Rabbiner, die in mein Geschäft kommen, um organische Lebensmittel zu kaufen. Die gute Nachricht: Sie erzählen ihrer Gemeinde, wie wichtig das ist. "
Öko-koscher entwickelt sich zu einem neuen Trend in Amerika. Nigel Savage ist einer der Pioniere. Auf seiner Internetseite "The Jew and the Carrot", auf Deutsch "Der Jude und die Möhre" informiert der koscher lebende Jude nicht nur über Bioweine und organische Plätzchen für Pessach, sondern auch über angebliche Tierquälerei in einem koscheren Schlachthaus. Das Resultat? Die Anzahl der Klicks hat sich innerhalb von 10 Monaten von 300 auf 500.000 pro Monat erhöht.
" Das Gespräch ging immer so: Juden essen kein Schweinefleisch und trennen Milch und Fleisch. Aber heute müssen Juden und Nichtjuden sich genau überlegen, was wir eigentlich noch essen können. Wie wurden die Lebensmittel hergestellt? Was hat man alles draufgesprüht? Wie ist das Tier gestorben? Wie weit wurden die Lebensmittel transportiert? Wie wurden sie verpackt? "
Neben der Aufklärungsarbeit auf dem Internet sieht sein Konzept auch gezieltes Kontaktknüpfen vor. Vor drei Jahren begann er, Bio-Bauern in Synagogen einzuladen, um sie den Gemeindemitgliedern vorzustellen. Sein Plan: Mitglieder finanzieren lokale Produkte, die biologisch angebaut werden, mit jährlich 500 Dollar pro Familie und sichern sich die Lieferung chemiefreier Kost direkt ins Haus. So entsteht ein lukrativer koscherer Biomarkt.
" Bis jetzt haben 500 Familien eine Viertel Million Dollar ausgeben, um Bio Bauernhöfe in ihrer Umgebung zu unterstützen.
Dadurch haben wir die Möglichkeit, gemeinsam etwas Neues zu entwickeln. "
Das Umdenken findet auch auf höchster geistlicher Ebene statt. Ein Beispiel dafür ist Hecksher Tzedek, ein neues Siegel, das Masorti Rabbiner gerade entwickeln. Das Ziel der zwischen Orthodoxie und reform-liberalem Judentum stehenden Rabbiner: Die Einhaltung strenger Ethikregeln bei der Herstellung der koscheren Lebensmittel. Einzelheiten sollen zu Rosh Hashanah, dem jüdischen Neujahrsfeiertag im September vorgestellt werden, sagt Rabbi Joel Meyers, der Geschäftsführer des Berufsverbandes der Masorti Rabbiner in New York.
" Hecksher Tzedek bezeugt die ethische und umweltfreundliche Herstellung eines Produktes. Es bezeugt auch, ob eine Firma ihre Arbeiter gut behandelt. Ebenso wichtig ist, wie ein Tier vor dem Schlachten behandelt wird. "
Noch kämpfen einige orthodoxe Rabbiner gegen die Einführung des neuen Gütesiegels. Sie haben Angst, Verbraucher könnten es mit Koscher Siegeln verwechseln, die auf 100.000 US- Produkten prangen und gläubigen Juden ihren Verzehr erlauben. Keine Sorge, kontert Rabbi Joel Meyers. Hecksher Tzedek sei ein zusätzliches Siegel. Es ändere nichts an den koscheren Vorschriften.
" Wir sind sehr vorsichtig. Wir fragen nicht, ob ein Produkt koscher ist oder nicht. Die Regeln, die beschreiben, was koscher ist, sind ziemlich klar. Wir wollen wissen, ob die Herstellung der Ware unseren Ethikregeln entspricht. "
Es kann noch ein Jahr dauern, bis es das Siegel geben wird. Ein Punkt, der noch nicht geklärt ist, sind die Kontrollmechanismen, die korrektes und ethisches Verhalten berechnen und vergleichen.