Geobotaniker Holger Freund aus Hannover erklärt:
Wenn wir uns ein Hochmoor ansehen, dann ist das ein uhrglasförmiges Gebilde, ein Torfkörper, der besteht aus stark zersetztem Schwarztorf...darüber der Weißtorf, beide werden aus einer Pflanze aufgebaut... die so genannten Torfmoose.
An der Oberfläche bestanden intakte Moorgebiete aus einem Nebeneinander von verschiedenen Lebensräumen:
Das sind einmal feuchtere Lebensräume, die wir als Schlenken bezeichnen, und kleinere trockene Hügel. Wir haben auch kleinere Moorseen, Kolke, mit einer speziellen Vegetation, und dann gibt es die Randbereiche, Sümpfe mit einer bestimmten Bewachsung, und das alles zusammen macht nun das Ökosystem Moor aus.
Das Problem: Diese Ökosysteme gibt es so gut wie nicht mehr. Denn lange Zeit galten Moore für den Menschen als lebensfeindlicher Raum, den es zu kultivieren und in eine nutzbare Form zu bringen galt. Vor allem seit Friedrich dem Großen und dem Urbarmachungsedikt von 1760 wurden Moore im großen Stil trockengelegt, sagt der Niederländer Hans Joosten, der an der Universität Greifswald über Moore und eine mögliche nachhaltige Nutzung forscht:
Sehr viele Moore sind für die Landwirtschaft genutzt als Acker und Wiese, sehr viele sind aufgeforstet und ein Teil der Moore ist abgebaut für Torfgewinnung. All diese Aktivitäten haben dazu geführt, dass in Deutschland weniger als 1 Prozent der Moore lebend sind, und auf europäischer Ebene sind mehr als die Hälfte aller Moore kaputt.
In vielen Ländern gibt es inzwischen Moorschutzprogramme, die für den Erhalt der Moore sorgen sollen. Niedersachsen hat als erstes Bundesland seine Moore als schützenswerte Gebiete entdeckt – kein Wunder, immerhin befinden sich auch heute noch 90 Prozent aller europäischen Moore im norddeutschen Raum. Das Problem, sagt Moorforscher Klaus Dierßen von der Universität Kiel, ist, dass die einst moorreichen Gebiete schon lange von der Landwirtschaft genutzt werden. Renaturierung solcher Flächen ist äußerst schwierig:
Das Optimale wäre, eine Nutzung möglichst rasch einzustellen. Das zweite wäre, dass man versucht, die Wasserstände wieder anzuheben. Zusätzlich freuen sich die Archäologen, weil das Substrat Torf konservierenden Charakter hat und das natürlich nur dort funktioniert, wo nicht entwässert wird.
Dem Moor sein Wasser wiederzugeben, ist aber kompliziert und langwierig - von den Kosten ganz zu schweigen. Ob es überhaupt möglich ist, Moore zu renaturieren, auch darüber weiß man im Moment noch zu wenig. Nur soviel ist klar: Einfach brach liegen lassen bringt nichts, der wertvolle Torfkörper, der den Charakter des Moores bestimmt, schwindet dabei um etwa ein Zentimeter im Jahr. Aber:
Um in einem Hochmoor Torfentwicklung von dieser Mächtigkeit 1 Zentimeter zu bekommen, kann man 300 Jahre und mehr rechnen.
Das heißt: Moorrenaturierung braucht einen langen Atem. Im Moment stehen die Chancen aber gut, denn das Moor als Ökosystem findet mittlerweile weltweit Beachtung. Internationale Interessenverbände haben vor kurzem Richtlinien erarbeitet, nach denen Moore und Sümpfe auch im Ausland erfasst und vor Zerstörung geschützt werden sollen.
Wenn wir uns ein Hochmoor ansehen, dann ist das ein uhrglasförmiges Gebilde, ein Torfkörper, der besteht aus stark zersetztem Schwarztorf...darüber der Weißtorf, beide werden aus einer Pflanze aufgebaut... die so genannten Torfmoose.
An der Oberfläche bestanden intakte Moorgebiete aus einem Nebeneinander von verschiedenen Lebensräumen:
Das sind einmal feuchtere Lebensräume, die wir als Schlenken bezeichnen, und kleinere trockene Hügel. Wir haben auch kleinere Moorseen, Kolke, mit einer speziellen Vegetation, und dann gibt es die Randbereiche, Sümpfe mit einer bestimmten Bewachsung, und das alles zusammen macht nun das Ökosystem Moor aus.
Das Problem: Diese Ökosysteme gibt es so gut wie nicht mehr. Denn lange Zeit galten Moore für den Menschen als lebensfeindlicher Raum, den es zu kultivieren und in eine nutzbare Form zu bringen galt. Vor allem seit Friedrich dem Großen und dem Urbarmachungsedikt von 1760 wurden Moore im großen Stil trockengelegt, sagt der Niederländer Hans Joosten, der an der Universität Greifswald über Moore und eine mögliche nachhaltige Nutzung forscht:
Sehr viele Moore sind für die Landwirtschaft genutzt als Acker und Wiese, sehr viele sind aufgeforstet und ein Teil der Moore ist abgebaut für Torfgewinnung. All diese Aktivitäten haben dazu geführt, dass in Deutschland weniger als 1 Prozent der Moore lebend sind, und auf europäischer Ebene sind mehr als die Hälfte aller Moore kaputt.
In vielen Ländern gibt es inzwischen Moorschutzprogramme, die für den Erhalt der Moore sorgen sollen. Niedersachsen hat als erstes Bundesland seine Moore als schützenswerte Gebiete entdeckt – kein Wunder, immerhin befinden sich auch heute noch 90 Prozent aller europäischen Moore im norddeutschen Raum. Das Problem, sagt Moorforscher Klaus Dierßen von der Universität Kiel, ist, dass die einst moorreichen Gebiete schon lange von der Landwirtschaft genutzt werden. Renaturierung solcher Flächen ist äußerst schwierig:
Das Optimale wäre, eine Nutzung möglichst rasch einzustellen. Das zweite wäre, dass man versucht, die Wasserstände wieder anzuheben. Zusätzlich freuen sich die Archäologen, weil das Substrat Torf konservierenden Charakter hat und das natürlich nur dort funktioniert, wo nicht entwässert wird.
Dem Moor sein Wasser wiederzugeben, ist aber kompliziert und langwierig - von den Kosten ganz zu schweigen. Ob es überhaupt möglich ist, Moore zu renaturieren, auch darüber weiß man im Moment noch zu wenig. Nur soviel ist klar: Einfach brach liegen lassen bringt nichts, der wertvolle Torfkörper, der den Charakter des Moores bestimmt, schwindet dabei um etwa ein Zentimeter im Jahr. Aber:
Um in einem Hochmoor Torfentwicklung von dieser Mächtigkeit 1 Zentimeter zu bekommen, kann man 300 Jahre und mehr rechnen.
Das heißt: Moorrenaturierung braucht einen langen Atem. Im Moment stehen die Chancen aber gut, denn das Moor als Ökosystem findet mittlerweile weltweit Beachtung. Internationale Interessenverbände haben vor kurzem Richtlinien erarbeitet, nach denen Moore und Sümpfe auch im Ausland erfasst und vor Zerstörung geschützt werden sollen.