Ein schmuckloser Bürotrakt und ein paar schlichte Hallen, verbunden durch dicke, grüne Metallrohre - die Nord-West Kavernengesellschaft am Stadtrand von Wilhelmshaven fällt nicht weiter ins Auge. Dennoch hat der Betrieb etwas Gigantisches: Es sind Dutzende unterirdische Höhlen, eingelassen in einen riesigen Salzstock tief unter unseren Füßen. Ingenieur Adolf Philipp steuert einen kleinen Container an und öffnet die Tür.
"Jetzt sind wir auf dem Betriebsplatz der Kaverne 4. Die K4 ist eine von 35 Kavernen, die wir hier betreiben. Wir sehen hier den recht massiv ausgebauten Kavernenkopf in einer Druckstufe bis 140 bar belastbar."
Die Kaverne K4 liegt knapp zwei Kilometer unter uns im Salzstock. Sie fasst 300.000 Kubikmeter Rohöl – ein Volumen vergleichbar mit dem des Kölner Doms.
"Es ist eine sehr kostengünstige Möglichkeit, Öl zu speichern, insbesondere für langfristige Speicherung."
Bei der Speicherung auf Jahre kostet eine Kaverne nur ein Drittel soviel wie ein oberirdisches Tanklager, sagt Philipp. Nur: Um diese Kavernen überhaupt erst zu schaffen, mussten die Ingenieure den Salzstock von Wilhelmshaven regelrecht aushöhlen.
"Zuerst muss man einen Zugang zu dem Salz finden. Es wird eine Bohrung niedergebracht. Dann werden Rohrstränge eingebaut zum Spülen. Spülen heißt: Man injiziert Wasser. Das Wasser löst das Salz auf, und das Salzwasser wird ausgetragen."
Philipp und seine Kollegen pumpen riesige Wassermengen aus der nahegelegenen Nordsee. Laute, kräftige Pumpen pressen das Wasser durch Rohre in die Tiefe. Dort löst das Wasser das Salz und wird dann wieder nach oben gedrückt.
"Um einen Kubikmeter Hohlraum zu schaffen, muss man ungefähr zehn Kubikmeter Wasser durch die Kaverne pumpen. Ungefähr zwei Jahre muss man für den Prozess ansetzen, dann steht der Hohlraum zur Verfügung."
Schließlich ist die Kaverne fertig, ein riesiges Loch im Salzstock. Sie ist gefüllt mit Sole, mit konzentriertem Salzwasser. Wie kommt jetzt das Öl hinein?
"Indem das Öl unter hohem Druck in die Kaverne verpumpt wird. Dabei wird das Salzwasser verdrängt. Diese hohen Drücke sind erforderlich, weil das Salzwasser ein wesentlich höheres Gewicht aufbringt als die Ölsäule. Diesen zusätzlichen Druck muss man aufbringen, um das Öl dann einzulagern."
Salz ist für das Öl undurchlässig – es wirkt also wie eine Tankwand. Und wie kommt das Öl bei Bedarf wieder nach oben?
"Das geht relativ einfach. Da brauchen wir bloß mit Wasser die Kaverne zu beaufschlagen, und das Wasser würde dann das Öl verdrängen."
Fett schwimmt bekanntlich oben. Das leichte Öl wird also durch das schwere Wasser verdrängt und dringt durch die Rohre nach oben – bis zu 300 Kubikmeter pro Stunde. Wir gehen zur Steuerwarte. Vor einer Front von Flachbildschirmen und Computertastaturen sitzt Rainer Heerhammer. Er ist Operator und überwacht das Geschehen.
"Das war gerade eine Störmeldung. Und zwar entlasten wir gerade eine Kaverne. Sie wird im Druck runter gefahren. Wir stellen uns Warngrenzen ein. Wenn die erreicht ist, ertönt dieser Gong und dann wissen wir, was wir zu tun haben."
Wenn die Bundesregierung es beschließt – Rainer Heerhammer würde sich an den Rechner setzen, und per Mausklick würde das Öl aus den Kavernen sprudeln. Deutschland hat zwar einen Teil seiner Ölreserven freigegeben. Bislang aber werden nur die oberirdischen Tanks geleert. Noch also sind Heerhammer und seine Leute nur in Bereitschaft. Denn noch geht es nicht ans Eingemachte – an die Ölreserven tief im Untergrund von Wilhelmshaven.
"Jetzt sind wir auf dem Betriebsplatz der Kaverne 4. Die K4 ist eine von 35 Kavernen, die wir hier betreiben. Wir sehen hier den recht massiv ausgebauten Kavernenkopf in einer Druckstufe bis 140 bar belastbar."
Die Kaverne K4 liegt knapp zwei Kilometer unter uns im Salzstock. Sie fasst 300.000 Kubikmeter Rohöl – ein Volumen vergleichbar mit dem des Kölner Doms.
"Es ist eine sehr kostengünstige Möglichkeit, Öl zu speichern, insbesondere für langfristige Speicherung."
Bei der Speicherung auf Jahre kostet eine Kaverne nur ein Drittel soviel wie ein oberirdisches Tanklager, sagt Philipp. Nur: Um diese Kavernen überhaupt erst zu schaffen, mussten die Ingenieure den Salzstock von Wilhelmshaven regelrecht aushöhlen.
"Zuerst muss man einen Zugang zu dem Salz finden. Es wird eine Bohrung niedergebracht. Dann werden Rohrstränge eingebaut zum Spülen. Spülen heißt: Man injiziert Wasser. Das Wasser löst das Salz auf, und das Salzwasser wird ausgetragen."
Philipp und seine Kollegen pumpen riesige Wassermengen aus der nahegelegenen Nordsee. Laute, kräftige Pumpen pressen das Wasser durch Rohre in die Tiefe. Dort löst das Wasser das Salz und wird dann wieder nach oben gedrückt.
"Um einen Kubikmeter Hohlraum zu schaffen, muss man ungefähr zehn Kubikmeter Wasser durch die Kaverne pumpen. Ungefähr zwei Jahre muss man für den Prozess ansetzen, dann steht der Hohlraum zur Verfügung."
Schließlich ist die Kaverne fertig, ein riesiges Loch im Salzstock. Sie ist gefüllt mit Sole, mit konzentriertem Salzwasser. Wie kommt jetzt das Öl hinein?
"Indem das Öl unter hohem Druck in die Kaverne verpumpt wird. Dabei wird das Salzwasser verdrängt. Diese hohen Drücke sind erforderlich, weil das Salzwasser ein wesentlich höheres Gewicht aufbringt als die Ölsäule. Diesen zusätzlichen Druck muss man aufbringen, um das Öl dann einzulagern."
Salz ist für das Öl undurchlässig – es wirkt also wie eine Tankwand. Und wie kommt das Öl bei Bedarf wieder nach oben?
"Das geht relativ einfach. Da brauchen wir bloß mit Wasser die Kaverne zu beaufschlagen, und das Wasser würde dann das Öl verdrängen."
Fett schwimmt bekanntlich oben. Das leichte Öl wird also durch das schwere Wasser verdrängt und dringt durch die Rohre nach oben – bis zu 300 Kubikmeter pro Stunde. Wir gehen zur Steuerwarte. Vor einer Front von Flachbildschirmen und Computertastaturen sitzt Rainer Heerhammer. Er ist Operator und überwacht das Geschehen.
"Das war gerade eine Störmeldung. Und zwar entlasten wir gerade eine Kaverne. Sie wird im Druck runter gefahren. Wir stellen uns Warngrenzen ein. Wenn die erreicht ist, ertönt dieser Gong und dann wissen wir, was wir zu tun haben."
Wenn die Bundesregierung es beschließt – Rainer Heerhammer würde sich an den Rechner setzen, und per Mausklick würde das Öl aus den Kavernen sprudeln. Deutschland hat zwar einen Teil seiner Ölreserven freigegeben. Bislang aber werden nur die oberirdischen Tanks geleert. Noch also sind Heerhammer und seine Leute nur in Bereitschaft. Denn noch geht es nicht ans Eingemachte – an die Ölreserven tief im Untergrund von Wilhelmshaven.