Am Strand von Prerow auf dem Darß weht eine steife Brise - doch selbst an einem kalten, diesigen Wintertag lassen sich hier Kurgäste und Urlauber den Wind um die Nase wehen. Bei gutem Wetter kann man bis Hiddensee sehen - demnächst verstellen aber wohl 21 Windräder den ungetrübten Blick auf den Horizont:
Leben in der horizontalen Landschaft bedeutet mit Industriedenkmälern, die wir uns auferlegen, Bebauung unterhalb der Baumwipfel zu halten. Und das haben wir die letzten 15 Jahre nach der Wende durchgehalten, um letztlich keine Situation zuzulassen, dass das Landschaftsbild zerschandelt und zerstückelt wird.
Bürgermeister Hans-Joachim Schumann kämpft seit Jahren gegen den Windpark - Sorgen macht er sich vor allem um den Tourismus in seiner Gemeinde und in der ganzen Region Fischland-Darß-Zingst. Der Windpark, so Schumann, hätte am Horizont eine Ausdehnung für das menschliche Auge in der Größe einer Scheckkarte:
Das heißt also Sonnenuntergang untermalt von drehenden Rädern, die wir mit Sicherheit sehen werden.
Aber wen stört das? Das war die Frage einer Studie der Fachhochschule Stralsund über die Auswirkungen des Windparks auf die Tourismuswirtschaft. Mehr als 60 Prozent würden demnach nicht mehr wiederkommen - so das Ergebnis. Die Umfrage am Strand fällt etwas anders aus:
Also eigentlich würde mich das nicht beinträchtigen. Das würde ja auch nicht den ganzen Horizont einnehmen. Mich würde es nicht stören. Wenn es sinnvoll und nützlich ist.
Ich persönlich war schon immer gegen die Windräder. Wir kommen aus dem flachen Land, da gehören die meiner Meinung nach auch nicht hin, vor allem, weil es sich nicht rechnet.
Stören sie dich, nee nicht?
Mich würden sie schon stören.
Auch die Landesregierung hat nun grünes Licht gegeben. Das Raumordnungsverfahren zu dem umstrittenen Windpark, das sich seit August letzten Jahres hinzieht, hat nach den Worten von Landesbauminister Helmut Holter ergeben, dass die 21 Windanalagen 12-15 km vor der Küste keine Belastung für Umwelt und Landschaft darstellen. Rund 53 Megawatt Strom erhoffen sich die Betreiber - das ist die Versorgung von rund 50.000 Haushalten. Doch Mecklenburg-Vorpommern verspricht sich mehr:
Wir wollen hier in Mecklenburg-Vorpommern die Chancen der Windenergie nutzen, weil es uns auf der einen Seite um Innovation geht und es geht um mehr Leisting. Es ist auch ein wirtschaftliches Referenzprojekt für die Betreiber von Windenergieanlagen.
Auch das Risiko, dass Kraniche während des alljährlichen Vogelzugs in die Rotoren der Windanlagen geraten könnten ist, so Holter, sei relativ gering:
Der Abzug und der Anflug auf Rügen gehen an dem Gebiet vorbei. Abweichler muss man verkraften.
Aber - große Vögel, große Lobby - kleine Vögel keine - das Risiko für kleinere Vogelarten ist noch nicht abschließend geklärt. Das Risiko von Schiffkollisionen , ein weiterer Kritikpunkt sei - nach Studien des Germanischen Lloyd - minimal. Neben den 21 Anlagen genehmigte die Landesregierung auch die Kabeltrasse vom Windpark zum Festland. Diese Genehmigung fehlt bei den anderen deutschen Offshore-Projekten in Nord- und Ostsee noch. Deswegen gilt das Projekt vor Fischland als ein Pilotprojekt für Wissenschaft und - Wirtschaft. Heißt: durch diesen Vorstoß will sich Mecklenburg-Vorpommern ein großes Stück vom Investitionskuchen abschneiden. Baltic 1 - so wird geschätzt, umfasst ein Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro. Jüngste Studien besagen, dass die Kosten für den Anschluss der Offshore Anlagen an das Stromnetz bis zum Jahr 2015 mindestens fünf Milliarden Euro beträgt - doch Minister Holter versprüht Optimismus:
Also ich meine, wir leisten hier ein Stück Zukunft und damit ist der Startschuss für Baltic eins eröffnet.
Und mit dem Rückenwind von der Landesregierung, die Genehmigung durch das Bundesemissionschutzgesetz vorausgesetzt, könnten schon im nächsten Jahr die ersten Offshore-Windenergieanlagen vor dem Darß stehen.
Leben in der horizontalen Landschaft bedeutet mit Industriedenkmälern, die wir uns auferlegen, Bebauung unterhalb der Baumwipfel zu halten. Und das haben wir die letzten 15 Jahre nach der Wende durchgehalten, um letztlich keine Situation zuzulassen, dass das Landschaftsbild zerschandelt und zerstückelt wird.
Bürgermeister Hans-Joachim Schumann kämpft seit Jahren gegen den Windpark - Sorgen macht er sich vor allem um den Tourismus in seiner Gemeinde und in der ganzen Region Fischland-Darß-Zingst. Der Windpark, so Schumann, hätte am Horizont eine Ausdehnung für das menschliche Auge in der Größe einer Scheckkarte:
Das heißt also Sonnenuntergang untermalt von drehenden Rädern, die wir mit Sicherheit sehen werden.
Aber wen stört das? Das war die Frage einer Studie der Fachhochschule Stralsund über die Auswirkungen des Windparks auf die Tourismuswirtschaft. Mehr als 60 Prozent würden demnach nicht mehr wiederkommen - so das Ergebnis. Die Umfrage am Strand fällt etwas anders aus:
Also eigentlich würde mich das nicht beinträchtigen. Das würde ja auch nicht den ganzen Horizont einnehmen. Mich würde es nicht stören. Wenn es sinnvoll und nützlich ist.
Ich persönlich war schon immer gegen die Windräder. Wir kommen aus dem flachen Land, da gehören die meiner Meinung nach auch nicht hin, vor allem, weil es sich nicht rechnet.
Stören sie dich, nee nicht?
Mich würden sie schon stören.
Auch die Landesregierung hat nun grünes Licht gegeben. Das Raumordnungsverfahren zu dem umstrittenen Windpark, das sich seit August letzten Jahres hinzieht, hat nach den Worten von Landesbauminister Helmut Holter ergeben, dass die 21 Windanalagen 12-15 km vor der Küste keine Belastung für Umwelt und Landschaft darstellen. Rund 53 Megawatt Strom erhoffen sich die Betreiber - das ist die Versorgung von rund 50.000 Haushalten. Doch Mecklenburg-Vorpommern verspricht sich mehr:
Wir wollen hier in Mecklenburg-Vorpommern die Chancen der Windenergie nutzen, weil es uns auf der einen Seite um Innovation geht und es geht um mehr Leisting. Es ist auch ein wirtschaftliches Referenzprojekt für die Betreiber von Windenergieanlagen.
Auch das Risiko, dass Kraniche während des alljährlichen Vogelzugs in die Rotoren der Windanlagen geraten könnten ist, so Holter, sei relativ gering:
Der Abzug und der Anflug auf Rügen gehen an dem Gebiet vorbei. Abweichler muss man verkraften.
Aber - große Vögel, große Lobby - kleine Vögel keine - das Risiko für kleinere Vogelarten ist noch nicht abschließend geklärt. Das Risiko von Schiffkollisionen , ein weiterer Kritikpunkt sei - nach Studien des Germanischen Lloyd - minimal. Neben den 21 Anlagen genehmigte die Landesregierung auch die Kabeltrasse vom Windpark zum Festland. Diese Genehmigung fehlt bei den anderen deutschen Offshore-Projekten in Nord- und Ostsee noch. Deswegen gilt das Projekt vor Fischland als ein Pilotprojekt für Wissenschaft und - Wirtschaft. Heißt: durch diesen Vorstoß will sich Mecklenburg-Vorpommern ein großes Stück vom Investitionskuchen abschneiden. Baltic 1 - so wird geschätzt, umfasst ein Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro. Jüngste Studien besagen, dass die Kosten für den Anschluss der Offshore Anlagen an das Stromnetz bis zum Jahr 2015 mindestens fünf Milliarden Euro beträgt - doch Minister Holter versprüht Optimismus:
Also ich meine, wir leisten hier ein Stück Zukunft und damit ist der Startschuss für Baltic eins eröffnet.
Und mit dem Rückenwind von der Landesregierung, die Genehmigung durch das Bundesemissionschutzgesetz vorausgesetzt, könnten schon im nächsten Jahr die ersten Offshore-Windenergieanlagen vor dem Darß stehen.