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Olympia
Deutschland bewirbt sich um die Spiele

Berlin oder Hamburg sollen sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 und notfalls 2028 bewerben. Das hat der Deutsche Olympische Sportbund auf seiner Mitgliederversammlung in Dresden entschieden. Das Votum der 456 anwesenden Mitglieder fiel einstimmig aus.

06.12.2014
    Die Olympischen Ringe hängen über dem Eingang des Olympiastadions in Berlin.
    Berlin oder Hamburg? Deutschland bewirbt sich um die Olympischen Spiele 2024 oder 2028. Im Bild hängen die Ringe über dem Eingang des Olympiastadions in Berlin. (dpa / Maurizio Gambarini)
    Welche der beiden Metropolen sich letztlich für die Spiele bewerben wird, soll auf einer weiteren Mitgliederversammlung im kommenden März entschieden werden. Fünf Tage zuvor gibt das Präsidium des Sportbundes eine Empfehlung an die Mitglieder ab, die auch öffentlich gemacht wird. Voraussetzung für eine Bewerbung ist dann ein positives Bürgervotum in der potenziellen Ausrichterstadt.
    Im Herbst 2015 muss der Sportbund seine Bereitschaft, Olympische Spiele 2024 ausrichten zu wollen, beim Internationalen Olympischen Komitee hinterlegen. Im Januar 2016 müssen Bewerbungsunterlagen und eine Finanz-Garantieerklärung beim IOC eingereicht werden. Die Spiele werden 2017 vergeben.
    "Es geht nicht um Berlin und Hamburg"
    Fünf Jahrzehnte nach München 1972 sei es an der Zeit, die Jugend der Welt wieder einzuladen, sagte Sportbund-Präsident Alfons Hörmann. "Es würde unserer Gesellschaft gut tun." Hörmann stellte den beiden Kandidaten für ihre bisherigen Vorarbeit ein gutes Zeugnis aus. "Die Teams aus den beiden Städte agieren olympiareif."
    Der für Sport zuständige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, die Bundesregierung wolle die "Bewerbung mit voller Kraft" unterstützen. Allerdings mahnte der Minister, es gehe nicht in erster Linie um die beiden Städte Berlin und Hamburg. "Es geht um eine deutsche Bewerbung. Nur dann haben wir Chancen und Erfolg."
    Zum Scheitern verurteilt
    Immer wieder scheiterte zuletzt eine deutsche Olympia-Bewerbung:
    • München, das 1972 Gastgeber der Sommerspiele gewesen ist, hatte zweimal den Anlauf genommen, um Gastgeber der Olympischen Winterspiele zu werden. Bei der Kandidatur für 2018 gab das Internationale Olympische Komitee der südkoreanischen Stadt Pyeongchang den Vorzug. Der zweite Versuch für 2022 scheiterte an der Ablehnung der Bevölkerung in der Olympia-Region München.
    • Berlin hatte 2000 bei der Wahl des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) keinen Erfolg;
    • Leipzig schaffte noch nicht mal den Sprung in die Reihe der Kandidaten-Städte für 2012.
    Jetzt soll es mit 2024 oder 2028 klappen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte wiederholt eine deutsche Bewerbung begrüßt. Er wies Bedenken zurück, wonach die Austragung Olympischer Spiele und einer möglichen Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland problematisch sei. Bachs Vorgänger Jacques Rogge hatte das noch als Problem angesehen, als sich die Türkei für die beiden Sportereignisse im Jahr 2020 bewerben wollte.
    (sdö/swe)