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Olympia-Sponsor
Wer ist der neue Top-Sponsor Alibaba?

Alibaba-Chef Jack Ma und IOC-Präsident Thomas Bach haben eine neue Partnerschaft bekanntgegeben: Das chinesische Unternehmen Alibaba wird Partner und führender Sponsor der Olympischen Spiele bis zum Jahr 2028. Der IT-Konzern kooperiert unter anderem schon mit dem FC Bayern München und soll die Olympischen Spiele in die digitale Zukunft führen.

Von Axel Dorloff | 21.01.2017
    Schriftzug des neuen chinesischen Olympia-Sponsors Alibaba
    Der chinesische Konzern Alibaba wird neuer Sponsor der Olympischen Spiele (dpa / picture alliance / Imaginechina / Da Qing)
    Der Deal mit dem chinesischen Unternehmen Alibaba gilt als der größte in der Olympischen Geschichte. Genaue Zahlen wurden zwar offiziell nicht genannt – Experten schätzen aber, dass der Vertrag zwischen 600 und 800 Millionen Dollar wert ist. Alibaba steigt in die Top-Riege der Olympia-Sponsoren auf, und steht jetzt in einer Reihe mit zwölf anderen Unternehmen wie Coca Cola, Samsung und McDonald's.
    Gründer und Chef von Alibaba ist Jack Ma, einer der reichsten Männer Chinas – und glücklich über den Olympia-Deal: "Es ist uns eine große, große Ehre! Es geht um ein langfristiges Engagement. Wir sind sehr stolz, uns als erstes chinesisches Unternehmen für zwölf Jahre an die Olympische Bewegung gebunden zu haben. Und wir werden dafür sorgen, dass das funktioniert. Alibaba als Unternehmen ist zwar in China gegründet, aber für die ganze Welt gebaut."
    Konzern entwickelt Online-Strategie
    Chinesische Arbeiter verlassen das Alibaba-Hauptquartier im Osten Chinas, vor dem der Alibaba-Schriftzug zu sehen ist.
    Der IT-Konzern Alibaba soll die Olympischen Spiele Olympia in deine digitale Zukunft führen. (STR / AFP)
    Konkret soll Alibaba die olympische Bewegung in die digitale Zukunft führen. Die Partnerschaft hat vor allem drei Ziele: Einmal soll Alibaba eine globale E-Commerce-Plattform für die Olympischen Spiele schaffen, z.B. für den Verkauf von Fan-Artikeln. Zweitens soll Alibaba die IT-Infrastruktur und Cloud-Technologie für Olympia zur Verfügung stellen. Und drittens soll der olympische Online-Video-Kanal weiter entwickelt werden, auch mit einer Ausgabe in China.
    Alibaba-Gründer Jack Ma gibt sich, wie so gerne, als Visionär mit einer Portion Pathos: "Unsere Vision und unsere Strategie für die nächsten zehn, zwanzig Jahre ist, dass Alibaba die Themen Glück und die Gesundheit im Blick hat. Wir sind der festen Überzeugung, dass mehr junge Menschen Sport treiben sollten, dann würde die Welt glücklicher. Wir teilen die gleichen Werte, Überzeugungen und Visionen wie die olympische Bewegung. Alibaba kann viele Werte zu den Olympischen Spielen beitragen."
    Kleiner Mann mit großen Visionen
    Der 1,62 Meter kleine Jack Ma ist um große Botschaften selten verlegen. Er kommt aus sehr einfachen Verhältnissen, hat ganz unten angefangen. 1999 hat der ehemalige Englischlehrer dann das Online-Kaufhaus Alibaba gegründet. Die ursprüngliche Idee: kleine Unternehmen auf einer Handelsplattform zusammenzuführen. "Sie nannten mich Crazy Jack", erzählt Jack Ma gerne. Verrückter Jack. "Verrückt ist gut. Wir sind verrückt aber nicht dumm".
    Der Chinesische Medienunternehmer und Milliardär Jack Ma bei einer Rede
    Der Chinesische Medienunternehmer und Milliardär Jack Ma (picture alliance / dpa / )
    Jack Ma wurde anfangs für seine Ideen belächelt. Aber es hat funktioniert. Alibaba ist heute einer der größten Internet-Konzerne der Welt. Ein regelrechtes IT-Imperium: das Online-Auktionshaus Taobao, das Online-Bezahlsystem Alipay und vieles mehr. Jeden Tag hat Alibaba über 100 Millionen Kunden auf seinen Seiten. Und Milliardär Jack Ma investiert auch gerne in den Sport. 2014 hat er sich zur Hälfte beim chinesischen Fußballklub und Serienmeister Guangzhou Evergrande eingekauft.
    Partnerschaft mit FC Bayern München
    Auch der FC Bayern München hat Alibaba als Partner – und verkauft über eine Handelsplattform des Unternehmens Fanartikel in China. Mit dem neuen Olympia-Deal will Alibaba nun die große internationale Aufmerksamkeit. Die Strategie des Unternehmens ist dabei klar: "Wie können wir Alibaba zur Plattform für kleine Unternehmen weltweit machen? Wir können zehn Millionen kleinen Unternehmen außerhalb Chinas helfen."
    Für Alibaba ist China zu klein geworden. Gründer Jack Ma nannte die Olympia-Partnerschaft einen wichtigen Schritt zu einem globalen Konzern. Alibaba hat zum Ziel, künftig die Hälfte des Umsatzes außerhalb Chinas zu machen. 2016 kamen noch drei Viertel der Umsätze aus dem Heimatland. Als Top-Sponsor von Olympia soll sich das ändern. Und das IOC hat auch mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking einen Großsponsor aus China, der sich im Land auskennt.