Freitag, 29. März 2024

Archiv

Olympische Spiele 2020
Boxweltverband AIBA verhindert Rakhimov-Rückkehr

Boxen bleibt im olympischen Programm für 2020 - das Turnier wird aber nicht vom Weltboxverband AIBA organisiert. Der ist vom IOC ausgeschlossen – auch wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten und der Präsidenten-Wahl des umstrittenen Usbeken Gafur Rakhimov. Nun zeigt die AIBA eine Geste guten Willens.

Von Heinz Peter Kreuzer | 27.06.2019
Boxen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016
Boxen bleibt - wie hier bei den Olympischen Spielen in Rio den Janeiro 2016 - olympisch. Das IOC organisiert das Box-Turnier aber selbst, denn das Verhältnis zwischen IOC und AIBA ist gespannt (EPA)
Der Box-Weltverband versperrt Gafur Rakhimov nach seinem Rücktritt die Rückkehr ins Präsidentenamt. Mit einer knappen Mehrheit hat das Exekutivkomitee die Regel 16.3 aus den Statuten gestrichen. Die Regel hätte dem Usbeken den Rücktritt vom Rücktritt ermöglicht.
Der Geschäftsmann war im November vergangenen Jahres zum AIBA-Präsidenten gewählt worden. Unter dem Druck der Untersuchung des Internationalen Olympischen Komitees IOC war er im März zurückgetreten, um die drohende Sperre der AIBA für Olympia zu verhindern. Das IOC wirft Rakhimov unter anderem enge Verbindungen zur organisierten Kriminalität vor. Sein Rücktritt war von seinen Kritikern als Täuschungsmanöver bewertet worden.
Rücktritt änderte nichts an AIBA-Sperre
Das Aus für Olympia konnte er dennoch nicht verhindern. Letztlich sperrte das IOC den Verband wegen Misswirtschaft und Wettkampfmanipulation. Das serbische IOC-Mitglied Nenad Lalović hat die Untersuchungskommission geleitet:
"Ich empfehle der AIBA: Sie müssen sich ändern, indem sie sich aus den nationalen Verbänden heraushalten und sich komplett reorganisieren. Sonst ist Boxen für 2024 in Gefahr. Das ist auf der Session des IOC deutlich geworden. Tokio ist definitiv die letzte Chance. Sie sind viele Jahre immer wieder gewarnt worden, aber es hat sich nichts geändert."
Die Satzungsänderung könnte dazu ein erster Schritt sein. Erst einmal bleibt der umstrittene und als Rakhimov-Marionette geltende marokkanische Interimspräsident Mohamed Moustahsane im Amt. Im Herbst soll bei einem außerordentlichen Kongress ein neuer Präsident gewählt werden.