
In dem ostafrikanischen Land war Präsidentin Hassan mit mehr als 97 Prozent der Stimmen zur Siegerin der Wahl erklärt worden. Die Unruhen hatten sich am Ausschluss mehrerer Oppositionskandidaten entzündet. Hauptsächlich junge Menschen protestierten tagelang gegen die ihrer Ansicht nach unfreie und unfaire Wahl. Sicherheitskräfte gingen mit scharfer Munition und Tränengas gegen die Demonstranten vor, eine landesweite Ausgangssperre wurde verhängt. Auch die katholische Kirche und andere Länder, darunter Großbritannien, Norwegen und Kanada, verwiesen auf Berichte über Hunderte Todesopfer.
Rückkehr zur Normalität
Präsidentin Hassan sagte bei ihrer Vereidigung gestern lediglich, es habe Todesopfer gegeben. Sie forderte die Sicherheitsbehörden auf, für eine Rückkehr zur Normalität zu sorgen. Heute stellten die Behörden den Internetzugang in Tansania wieder her. Gleichzeitig drohten sie mit einer Anklage wegen Hochverrats, sollten Bilder verbereitet werden, "die Panik auslösen oder das menschliche Leben verunglimpfen" könnten. Eine Social-Media-Seite, die Videos und Fotos von mutmaßlichen Opfern der Proteste zeigte, wurde gestern Abend gelöscht.
In Tansanias Hauptstadt Daressalam und der Verwaltungshauptstadt Dodoma kehrte heute wieder Normalität ein: Tankstellen und Lebensmittelgeschäfte öffneten; der öffentliche Nahverkehr wurde nach mehrtägiger Stilllegung wieder aufgenommen.
Diese Nachricht wurde am 04.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
