Zwei Redakteure müssen fünf Lokalseiten füllen - pro Tag – und dabei sollen auch noch möglichst originelle und handwerklich gut recherchierte Geschichten herauskommen. Dieses Szenario ist keineswegs selten, sondern in vielen Redaktionen Alltag, das bestätigte einer Vertreterin der Madsack-Verlagsgruppe.
Kein Wunder also, dass sich gerade im lokalen Bereich handwerkliche Schwächen häufen. Journalisten, die oft drei Geschichten am Tag machen müssen, um auf ihr Geld zu kommen, eine übergroße Nähe zu Politik und Wirtschaft und natürlich auch mangelnde Kreativität lassen die Lokalberichterstattung allzu oft zum Ödland verkommen. Nach dem Motto "Sackkarre verschwunden – Polizei ratlos" oder "Wiesenfest - ein voller Erfolg". Beides Originalzitate aus Lokalzeitungen.
Stefan Weichert, Medienwissenschaftler aus Hamburg meint, dass sich der Lokaljournalismus stark verändern müsse, wenn er überleben will. Mehr aus der Sicht der Leser schreiben – das müsse neu gelernt werden, so Weichert:
"Die Veranstaltersicht oder die Sicht der Werbekunden ist ja schon lange ein Problem im Lokaljournalismus, davon war dieser Journalismus lange Zeit auch getrieben, immer diese Interessen zu berücksichtigen, übrigens auch in der Politik und ich finde, diese Schulterschlüsse müssen wir stärker aufbrechen, damit Unabhängigkeit gewährt werden kann, damit die klassischen Medien auch stärker wieder in das Fahrwasser kommen, was lokale Blogs momentan ganz gut beschritten haben."
Doch diese lokalen Blogs, wie die "Ruhrbarone", das "Heddesheim Blog" oder "Prenzlauer Berg Nachrichten" sind zwar professionell gemachte Seiten, alle leiden aber unter knappen Ressourcen, werden dafür aber mit viel Leidenschaft gemacht. Horst Röper, Geschäftsführer des Dortmunder Formatt-Instituts hofft, dass es künftig noch mehr und bessere Portale dieser Art gibt. Das Problem sei aber:
"Die lokale Werbung unterstützt diese kleinen Portale eben nicht in dem Ausmaß, dass wir da von professionellem Journalismus oder professionellen Strukturen sprechen können, also noch ist das Werbeaufkommen für diese neuen Anbieter zu gering, und so bleibt das Internet die große Vielfaltsreserve, die wir seit vielen Jahren thematisieren, aber eben die Umsetzung in Praxis haben wir noch nicht erlebt."
In den USA, wo sich in manchen Regionen Zeitungsverlage bereits komplett verabschiedet haben, nehmen Blogs die Rolle der Lokalzeitungen ein. Allerdings ist das Geld auch in den USA knapp. Überhaupt, das Geld: Auf dieses Thema kommt man immer wieder zurück, nicht nur bei den Zeitungen und Onlineseiten. In Brandenburg etwa gibt es seit zwanzig Jahren eine Reihe von Fernsehsendern, die mal mehr, mal weniger Lokalnachrichten produzieren. Meist ist das eine halbe oder eine Stunde pro Tag. Hans Hege, Direktor des Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg meint, dass es angesichts knapper Einkünfte durch die Werbung für die Lokalsender natürlich schwierig sei, Qualität herzustellen:
"Aber sie haben den Vorteil, sie haben eine Alleinstellung im lokalen Bereich. Da wird man nicht ganz große journalistische Recherchen erwarten können, aber es ist immerhin so, dass die Sender leben können, also es ist eine schwierige Ausgangsposition, aber sie gehören zur Medienlandschaft dazu."
Wie sehr das Thema Werbegelder eine Rolle spielt im Lokaljournalismus, zeigt auch ein Projekt von Pro7Sat1, auf das die Zeitungsverleger mit heftiger Kritik reagierten. Demnächst, der genaue Termin steht noch nicht fest, will auch die Pro7Sat1 – Gruppe in die Regionalwerbung einsteigen.
Kein Wunder also, dass sich gerade im lokalen Bereich handwerkliche Schwächen häufen. Journalisten, die oft drei Geschichten am Tag machen müssen, um auf ihr Geld zu kommen, eine übergroße Nähe zu Politik und Wirtschaft und natürlich auch mangelnde Kreativität lassen die Lokalberichterstattung allzu oft zum Ödland verkommen. Nach dem Motto "Sackkarre verschwunden – Polizei ratlos" oder "Wiesenfest - ein voller Erfolg". Beides Originalzitate aus Lokalzeitungen.
Stefan Weichert, Medienwissenschaftler aus Hamburg meint, dass sich der Lokaljournalismus stark verändern müsse, wenn er überleben will. Mehr aus der Sicht der Leser schreiben – das müsse neu gelernt werden, so Weichert:
"Die Veranstaltersicht oder die Sicht der Werbekunden ist ja schon lange ein Problem im Lokaljournalismus, davon war dieser Journalismus lange Zeit auch getrieben, immer diese Interessen zu berücksichtigen, übrigens auch in der Politik und ich finde, diese Schulterschlüsse müssen wir stärker aufbrechen, damit Unabhängigkeit gewährt werden kann, damit die klassischen Medien auch stärker wieder in das Fahrwasser kommen, was lokale Blogs momentan ganz gut beschritten haben."
Doch diese lokalen Blogs, wie die "Ruhrbarone", das "Heddesheim Blog" oder "Prenzlauer Berg Nachrichten" sind zwar professionell gemachte Seiten, alle leiden aber unter knappen Ressourcen, werden dafür aber mit viel Leidenschaft gemacht. Horst Röper, Geschäftsführer des Dortmunder Formatt-Instituts hofft, dass es künftig noch mehr und bessere Portale dieser Art gibt. Das Problem sei aber:
"Die lokale Werbung unterstützt diese kleinen Portale eben nicht in dem Ausmaß, dass wir da von professionellem Journalismus oder professionellen Strukturen sprechen können, also noch ist das Werbeaufkommen für diese neuen Anbieter zu gering, und so bleibt das Internet die große Vielfaltsreserve, die wir seit vielen Jahren thematisieren, aber eben die Umsetzung in Praxis haben wir noch nicht erlebt."
In den USA, wo sich in manchen Regionen Zeitungsverlage bereits komplett verabschiedet haben, nehmen Blogs die Rolle der Lokalzeitungen ein. Allerdings ist das Geld auch in den USA knapp. Überhaupt, das Geld: Auf dieses Thema kommt man immer wieder zurück, nicht nur bei den Zeitungen und Onlineseiten. In Brandenburg etwa gibt es seit zwanzig Jahren eine Reihe von Fernsehsendern, die mal mehr, mal weniger Lokalnachrichten produzieren. Meist ist das eine halbe oder eine Stunde pro Tag. Hans Hege, Direktor des Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg meint, dass es angesichts knapper Einkünfte durch die Werbung für die Lokalsender natürlich schwierig sei, Qualität herzustellen:
"Aber sie haben den Vorteil, sie haben eine Alleinstellung im lokalen Bereich. Da wird man nicht ganz große journalistische Recherchen erwarten können, aber es ist immerhin so, dass die Sender leben können, also es ist eine schwierige Ausgangsposition, aber sie gehören zur Medienlandschaft dazu."
Wie sehr das Thema Werbegelder eine Rolle spielt im Lokaljournalismus, zeigt auch ein Projekt von Pro7Sat1, auf das die Zeitungsverleger mit heftiger Kritik reagierten. Demnächst, der genaue Termin steht noch nicht fest, will auch die Pro7Sat1 – Gruppe in die Regionalwerbung einsteigen.