Elitenmonitor
Ostdeutsche in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert

Ostdeutsche sind als Führungskräfte noch immer unterrepräsentiert. Deren Anteil in Spitzenpositionen ist in den zurückliegenden Jahren nur leicht angewachsen.

    Elisabeth Kaiser, SPD, schaut enst.
    Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Elisabeth Kaiser, SPD, beklagt, dass nur wenige Ostdeutsche in Führungspositionen sind (picture alliance/dts-Agentur)
    Wie aus dem in Berlin vorgestellten "Elitenmonitor" hervorgeht, lag er 2024 bei 12,1 Prozent. Sechs Jahre zuvor betrug der Anteil ostdeutscher Führungskräfte in staatlichen Institutionen sowie privaten Unternehmen oder Organisationen demnach noch 10,9 Prozent. Seit 2022, als die Quote der Studie zufolge bei 12 Prozent lag, hat sich aber kaum noch etwas getan. In Wirtschaft und Kultur ging der Anteil Ostdeutscher in Führungspositionen sogar zurück.
    Der Elitenmonitor zeigt auch: keine einzige Führungskraft bei den 100 größten deutschen Unternehmen stammt aus dem Osten. Auch im Militär gibt es der Studie zufolge gar kein ostdeutsches Führungspersonal. Stark unterrepräsentiert sind sie auch in Leitungsfunktionen in der Justiz, in den Medien und im Kulturbereich. Verbesserungen gab es im Bereich Verwaltung und Wissenschaft.
    Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Elisabeth Kaiser von der SPD sagt: "Was wir einfach konstatieren müssen: 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es immer noch so, dass Ostdeutsche in den Führungspositionen doch stark unterrepräsentiert sind und dass es da einiges zu tun gibt."

    Definition von "ostdeutsch"

    Als ostdeutsch gilt, wer vor oder nach der Wiedervereinigung im Gebiet der ehemaligen DDR inklusive Ost-Berlin geboren ist. Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt bei 20 Prozent.
    Der Elitenmonitor wird von der Bundesregierung in Auftrag gegeben. Die Langzeituntersuchung wird von Wissenschaftlern der Universitäten Leipzig und Jena sowie der Fachhochschule Zittau/Görlitz durchgeführt. Dabei werden rund 3.000 Spitzenpositionen in zwölf Sektoren untersucht.
    Diese Nachricht wurde am 20.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.