Im Jahr 2004 konnten die Exporte der deutschen Ernährungsindustrie in die Beitrittsländer in Mittel- und Osteuropa erheblich gesteigert werden, um 10,8 Prozent. Das sind Zuwachsraten, von denen man im deutschen Binnenmarkt nur träumen kann.
Der Grund hierfür ist, dass die Kaufkraft bestimmter Schichten in Osteuropa steigt. Immer mehr Menschen sind bereit, deutsche Produkte zu kaufen, die ja vergleichsweise teuer sind, aber eben auch bestimmte Standards erfüllen. Und einheimische - osteuropäische - Produkte können da im Moment noch nicht mithalten - so sagt es die Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Sabine Eichner Lisboa:
"Deutsche Erzeugnisse zeichnen sich durch eine hohe Qualität aus, die natürlich auch ihren Preis hat. Das heißt, wir müssen uns auch auf den osteuropäischen Märkten an Käuferschichten wenden, die entsprechende Kaufkraft haben, die sich solche Produkte leisten können. Das ist genau der Bereich, wo die osteuropäischen Hersteller ihre Schwierigkeiten haben.
Die müssen ja erst mal investieren in moderne Verarbeitungstechnologien. Die müssen die ganzen Zertifizierungen, die ganzen Standards sich erst einmal erarbeiten, die von der EU gefordert werden, die aber auch von den Einzelhandelsunternehmen gefordert werden. Das heißt, die sind im Moment noch in einem strategischen Nachteil und in einem Aufholprozess gegenüber den westeuropäischen Konkurrenten."
Diese Entwicklung ist erstaunlich, mancher hat sie so nicht vorhergesehen. Denn das Geld, das beispielsweise ein Slowake oder ein Lette zum Konsumieren übrig hat pro Jahr, das sind rund 3.000 Euro, in Deutschland liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen bei 17.000 Euro. Und trotzdem sind immer mehr Osteuropäer bereit, Geld für Produkte aus Deutschland auszugeben.
Das hat mit dem Image der deutschen Lebensmittel zu tun. Sie wirken moderner, ihre Verpackungen sind besser gestaltet. Außerdem: Während der polnische Landschlachter nach wie vor relativ viel Fett in die Wurst tut, sind im Supermarkt fettarme Fleischerzeugnisse aus Deutschland zu haben, und das entspricht eben eher den Bedürfnissen bestimmter Käufer, die sich als modern empfinden.
Dieser Vorteil der deutschen Hersteller wird nicht halten. Mit der Zeit werden die Osteuropäer aufholen, also ebenfalls hochwertige Produkte herstellen können. Aber auch dieser Entwicklung sieht die deutsche Ernährungswirtschaft mit Gelassenheit entgegen:
"Wir kommen heute, glaube ich, auch ganz gut zurecht, mit Konkurrenten beispielsweise aus Frankreich, Italien oder Spanien. Das stellt eigentlich nicht wirklich eine Problematik dar. Es gibt sehr viele Nischen, die man besetzen kann. Und sehr viele Chancen für jeden. Die Branche ist ja eine sehr mittelständische, die sehr lokale und regionale Sortimente haben.
Es gibt Platz für alle in diesem europäischen Binnenmarkt. Und uns als deutschen Herstellern kann es nur recht sein, wenn wir diese wachsenden Märkte bedienen können, die noch wachsen. Denn wir selber in unserem deutschen Markt erleben, dass wir gesättigte Märkte vorfinden, wo es schwierig ist, noch Wachstum zu erzielen."
Die Prognosen sind günstig: Das Konsumverhalten der Osteuropäer wird sich weiter den unseren anpassen, so heißt es. Es gibt auch eine Hinwendung zu gesunder Ernährung. Die Befürchtungen vor dem Beitritt der neuen EU-Länder, dass nämlich unsere Märkte mit allerlei Billigprodukten überschwemmt werden, die sind nicht eingetroffen, auch das hat vor allem Qualitätsgründe:
"Was man sich ansieht, was von den Osteuropäern geliefert wird, dann sind das vor allem Produkte, die Standard- und Massenware sind, es sind natürlich viel weniger Markenartikel, so dass es für die deutsche Ernährungsindustrie zum großen Teil keine wirkliche Konkurrenz ist. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt."
Die Ernährungswirtschaft empfiehlt deutschen Herstellern, weiter in den osteuropäischen Markt zu expandieren. Wobei die Strategien auf Langfristigkeit ausgerichtet sein sollten. Schnelle Geschäfte bringen nicht viel. Und auf Vertrauen: Die Deutschen sollen nach Möglichkeit eng mit den lokalen Partnern zusammenarbeiten, das erleichtert dann auch den Umgang mit den Behörden, die Bürokratie ist ja nach wie vor in manchen Ländern Osteuropas ein Investitionshindernis, über das immer wieder geklagt wird.
Der Grund hierfür ist, dass die Kaufkraft bestimmter Schichten in Osteuropa steigt. Immer mehr Menschen sind bereit, deutsche Produkte zu kaufen, die ja vergleichsweise teuer sind, aber eben auch bestimmte Standards erfüllen. Und einheimische - osteuropäische - Produkte können da im Moment noch nicht mithalten - so sagt es die Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Sabine Eichner Lisboa:
"Deutsche Erzeugnisse zeichnen sich durch eine hohe Qualität aus, die natürlich auch ihren Preis hat. Das heißt, wir müssen uns auch auf den osteuropäischen Märkten an Käuferschichten wenden, die entsprechende Kaufkraft haben, die sich solche Produkte leisten können. Das ist genau der Bereich, wo die osteuropäischen Hersteller ihre Schwierigkeiten haben.
Die müssen ja erst mal investieren in moderne Verarbeitungstechnologien. Die müssen die ganzen Zertifizierungen, die ganzen Standards sich erst einmal erarbeiten, die von der EU gefordert werden, die aber auch von den Einzelhandelsunternehmen gefordert werden. Das heißt, die sind im Moment noch in einem strategischen Nachteil und in einem Aufholprozess gegenüber den westeuropäischen Konkurrenten."
Diese Entwicklung ist erstaunlich, mancher hat sie so nicht vorhergesehen. Denn das Geld, das beispielsweise ein Slowake oder ein Lette zum Konsumieren übrig hat pro Jahr, das sind rund 3.000 Euro, in Deutschland liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen bei 17.000 Euro. Und trotzdem sind immer mehr Osteuropäer bereit, Geld für Produkte aus Deutschland auszugeben.
Das hat mit dem Image der deutschen Lebensmittel zu tun. Sie wirken moderner, ihre Verpackungen sind besser gestaltet. Außerdem: Während der polnische Landschlachter nach wie vor relativ viel Fett in die Wurst tut, sind im Supermarkt fettarme Fleischerzeugnisse aus Deutschland zu haben, und das entspricht eben eher den Bedürfnissen bestimmter Käufer, die sich als modern empfinden.
Dieser Vorteil der deutschen Hersteller wird nicht halten. Mit der Zeit werden die Osteuropäer aufholen, also ebenfalls hochwertige Produkte herstellen können. Aber auch dieser Entwicklung sieht die deutsche Ernährungswirtschaft mit Gelassenheit entgegen:
"Wir kommen heute, glaube ich, auch ganz gut zurecht, mit Konkurrenten beispielsweise aus Frankreich, Italien oder Spanien. Das stellt eigentlich nicht wirklich eine Problematik dar. Es gibt sehr viele Nischen, die man besetzen kann. Und sehr viele Chancen für jeden. Die Branche ist ja eine sehr mittelständische, die sehr lokale und regionale Sortimente haben.
Es gibt Platz für alle in diesem europäischen Binnenmarkt. Und uns als deutschen Herstellern kann es nur recht sein, wenn wir diese wachsenden Märkte bedienen können, die noch wachsen. Denn wir selber in unserem deutschen Markt erleben, dass wir gesättigte Märkte vorfinden, wo es schwierig ist, noch Wachstum zu erzielen."
Die Prognosen sind günstig: Das Konsumverhalten der Osteuropäer wird sich weiter den unseren anpassen, so heißt es. Es gibt auch eine Hinwendung zu gesunder Ernährung. Die Befürchtungen vor dem Beitritt der neuen EU-Länder, dass nämlich unsere Märkte mit allerlei Billigprodukten überschwemmt werden, die sind nicht eingetroffen, auch das hat vor allem Qualitätsgründe:
"Was man sich ansieht, was von den Osteuropäern geliefert wird, dann sind das vor allem Produkte, die Standard- und Massenware sind, es sind natürlich viel weniger Markenartikel, so dass es für die deutsche Ernährungsindustrie zum großen Teil keine wirkliche Konkurrenz ist. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt."
Die Ernährungswirtschaft empfiehlt deutschen Herstellern, weiter in den osteuropäischen Markt zu expandieren. Wobei die Strategien auf Langfristigkeit ausgerichtet sein sollten. Schnelle Geschäfte bringen nicht viel. Und auf Vertrauen: Die Deutschen sollen nach Möglichkeit eng mit den lokalen Partnern zusammenarbeiten, das erleichtert dann auch den Umgang mit den Behörden, die Bürokratie ist ja nach wie vor in manchen Ländern Osteuropas ein Investitionshindernis, über das immer wieder geklagt wird.