Samstag, 27. April 2024

Berg-Karabach
Osteuropa-Experte sieht keine Zukunft für Armenier in dem Gebiet

Der Osteuropaexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Meister, sieht keine Zukunft für Armenier in Berg-Karabach. Er gehe von einem völligen Exodus von Armeniern aus der Region aus, sagte Meister im Deutschlandfunk. Es gebe starke Rachegefühle auf aserbaidschanischer Seite, kein Armenier sei in dem Gebiet mehr sicher.

27.09.2023
    Infografik: Die Karte zeigt Armenien und Aserbaidschan, dazwischen die Region Berg Karabach und den Latschin-Korridor
    Berg-Karabach zwischen Armenien und Aserbaidschan (Deutschlandradio / Andrea Kampmann / picture alliance/dpa Grafik)
    Meister zeigte sich zugleich überzeugt, dass der Angriff Aserbaidschans auf Armenien ohne das Einverständnis Russlands nicht passiert wäre. Armenien stecke nun in einer Sackgasse. Das Land habe kaum Verbündete in der Region und versuche deshalb, den Kontakt zur EU und zu den USA auszubauen. Wünschenswert wäre nun eine internationale Mission in der Region, die aber Moskau vermutlich durch ein Veto im UNO-Sicherheitsrat verhindern würde.
    Der nächste Konflikt drohe nun um die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan, die zwischen Armenien, dem Iran und der Türkei liegt. Aserbaidschan verlange von Armenien einen Korridor zu dem Gebiet. Es bestehe die Gefahr, dass Aserbaidschan Armenien angreife und dabei von Russland und der Türkei unterstützt werde.
    Diese Nachricht wurde am 26.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.