Vielen Zuschauern gilt Bill O´Reilly einfach nur als grober Kerl, der Leuten mit einer anderen politischen Meinung, gern bedeutet den Mund zu halten. Doch der Stil des Fox News Moderators ist für Robert Greenwald noch das geringste Problem. Viel schockierender findet er es, dass Fox News offen für die bestehende Regierung Wahlkampf zu treiben scheint.
"Noch 150 Tage bis zur Wiederwahl von George Bush" dröhnt da etwa Starmoderator Sean Hannity in seiner populären Abendsendung. Greenwald kann das nicht mehr lustig finden.
Wir haben angenommen, dass das Ergebnis sein würde, der Sender neigt nach rechts. Sie sagen ja offen, wir sind ein konservatives Network und bilden ein Gegengewicht zu den liberalen Medien. Aber es hat sich herausgestellt, dass Fox kein konservativer Sender ist, sondern ein parteilicher. Sie promoten keine Philosophie, sondern die regierende Partei. Das ist gefährlich für eine Demokratie, vor allem weil sie es nicht zugeben wollen. Und Murdochs News Corporation tut das auf der ganzen Welt, in England, Italien, sogar in China. Sie machen Profite, indem sie sich mit der herrschenden Partei verbünden.
In "Outfoxed” kommt außerdem eine Reihe von früheren Fox-Mitarbeitern zu Wort, die interne Hausmitteilungen in die Kamera halten, auf denen steht, in welche Richtung sie die Nachrichten drehen sollen. In einer solchen Anweisung des Nachrichtenchefs John Moody etwa steht, man solle nicht über die Zahl der Opfer des Irakkrieges sprechen, sondern über die positiven Auswirkungen der Invasion für die Bevölkerung.
In diesem Beitrag etwa berichtet der Reporter vor Ort von sinkender Arbeitslosigkeit, steigenden Löhnen und wie fett die Fische sind, die aus dem Tigris gezogen werden. Beispiel um Beispiel reiht Greenwald aneinander. Seine Eindrücke ließ er sich von der medienkritischen Organisation FAIR bestätigen, bei der er eine Studie über Fox News in Auftrag gegeben hat. Sie ergab, dass 72 Prozent der interviewten Gäste des Senders aus dem konservativen Lager kommen. Frauen und Minderheiten kämen kaum zu Wort. 83 Prozent der Gäste seien weiße Männer, sagt Fair-Mitarbeiterin Julie Hollar.
Ich habe nichts dagegen wenn eine Nachrichtenorganisation in eine gewissen Richtung neigt, Fair tut das ja zu einem gewissen Grad auch. Aber wenn man sich diese Zahlen anschaut und dann immer noch behauptet man sei ausgewogen, das ist unserer Meinung nach ein Problem. Es kommt den Konservativen zu Gute, wenn Fox behauptet fair zu berichten, denn dann müssen alle anderen Medien extrem liberal sein, und das führt die Leute in die Irre.
Weil der Erfolg von Fox News auch andere Sender dazu nötigte, sich mehr konservativen Berichterstattern zuzuwenden, fühlen sich progressivere Medienmacher in die Ecke gedrängt. Als Gegenpol wurde vor einigen Wochen das liberale Talkradio Air America gegründet, wo Fox News gemeinsam mit George Bush der Lügen bezichtigt wird. Und je näher die Wahlen rücken, desto härter werden die Methoden, wie Julie Holler beschreibt.
Wir haben in der Vergangenheit öfter Leute von uns als Gäste bei Fox News gehabt, aber nachdem einer unserer Mitarbeiter ein Buch darüber geschrieben hat, in dem viele Ungenauigkeiten bei Fox enthüllt wurden, ist keiner mehr interviewt worden. Bill O´Reilly hat auf Sendung gesagt, Gäste die lügen laden wir nicht mehr ein. Es besteht also eine schwarze Liste. Wir würden jederzeit wieder bei Fox auftreten, aber offenbar werden wir keine Chance mehr bekommen.
Es ist zu erwarten, dass mit dem näher rückenden Wahltermin auch die Medien zunehmenden polarisierter über die politischen Ereignisse berichten werden. Sollte George Bush wieder gewählt werden, können sich die amerikanischen Medienkonsumenten auf weitere vier Jahre von dieser Kost gefasst machen.
"Noch 150 Tage bis zur Wiederwahl von George Bush" dröhnt da etwa Starmoderator Sean Hannity in seiner populären Abendsendung. Greenwald kann das nicht mehr lustig finden.
Wir haben angenommen, dass das Ergebnis sein würde, der Sender neigt nach rechts. Sie sagen ja offen, wir sind ein konservatives Network und bilden ein Gegengewicht zu den liberalen Medien. Aber es hat sich herausgestellt, dass Fox kein konservativer Sender ist, sondern ein parteilicher. Sie promoten keine Philosophie, sondern die regierende Partei. Das ist gefährlich für eine Demokratie, vor allem weil sie es nicht zugeben wollen. Und Murdochs News Corporation tut das auf der ganzen Welt, in England, Italien, sogar in China. Sie machen Profite, indem sie sich mit der herrschenden Partei verbünden.
In "Outfoxed” kommt außerdem eine Reihe von früheren Fox-Mitarbeitern zu Wort, die interne Hausmitteilungen in die Kamera halten, auf denen steht, in welche Richtung sie die Nachrichten drehen sollen. In einer solchen Anweisung des Nachrichtenchefs John Moody etwa steht, man solle nicht über die Zahl der Opfer des Irakkrieges sprechen, sondern über die positiven Auswirkungen der Invasion für die Bevölkerung.
In diesem Beitrag etwa berichtet der Reporter vor Ort von sinkender Arbeitslosigkeit, steigenden Löhnen und wie fett die Fische sind, die aus dem Tigris gezogen werden. Beispiel um Beispiel reiht Greenwald aneinander. Seine Eindrücke ließ er sich von der medienkritischen Organisation FAIR bestätigen, bei der er eine Studie über Fox News in Auftrag gegeben hat. Sie ergab, dass 72 Prozent der interviewten Gäste des Senders aus dem konservativen Lager kommen. Frauen und Minderheiten kämen kaum zu Wort. 83 Prozent der Gäste seien weiße Männer, sagt Fair-Mitarbeiterin Julie Hollar.
Ich habe nichts dagegen wenn eine Nachrichtenorganisation in eine gewissen Richtung neigt, Fair tut das ja zu einem gewissen Grad auch. Aber wenn man sich diese Zahlen anschaut und dann immer noch behauptet man sei ausgewogen, das ist unserer Meinung nach ein Problem. Es kommt den Konservativen zu Gute, wenn Fox behauptet fair zu berichten, denn dann müssen alle anderen Medien extrem liberal sein, und das führt die Leute in die Irre.
Weil der Erfolg von Fox News auch andere Sender dazu nötigte, sich mehr konservativen Berichterstattern zuzuwenden, fühlen sich progressivere Medienmacher in die Ecke gedrängt. Als Gegenpol wurde vor einigen Wochen das liberale Talkradio Air America gegründet, wo Fox News gemeinsam mit George Bush der Lügen bezichtigt wird. Und je näher die Wahlen rücken, desto härter werden die Methoden, wie Julie Holler beschreibt.
Wir haben in der Vergangenheit öfter Leute von uns als Gäste bei Fox News gehabt, aber nachdem einer unserer Mitarbeiter ein Buch darüber geschrieben hat, in dem viele Ungenauigkeiten bei Fox enthüllt wurden, ist keiner mehr interviewt worden. Bill O´Reilly hat auf Sendung gesagt, Gäste die lügen laden wir nicht mehr ein. Es besteht also eine schwarze Liste. Wir würden jederzeit wieder bei Fox auftreten, aber offenbar werden wir keine Chance mehr bekommen.
Es ist zu erwarten, dass mit dem näher rückenden Wahltermin auch die Medien zunehmenden polarisierter über die politischen Ereignisse berichten werden. Sollte George Bush wieder gewählt werden, können sich die amerikanischen Medienkonsumenten auf weitere vier Jahre von dieser Kost gefasst machen.