
Verbandspräsident Meidinger sagte der "Augsburger Allgemeinen", Lehrkräfte, die noch Reserven hätten, könnten für ein paar Jahre mehr unterrichten und dafür früher in den Ruhestand gehen. Darin sehe man eine große Chance. Meidinger betonte, Schulen brauchten attraktive Angebote, die darauf setzten, dass Lehrkräfte freiwillig mehr arbeiteten.
Nach Angaben des Deutschen Lehrerverbands fehlen an den Schulen bis zu 40.000 Lehrerinnen und Lehrer. Der Verband Bildung und Erziehung geht von noch größeren Zahlen aus. Das teilte die Lehrergewerkschaft gestern unter Verweis auf eine repräsentative Befragung mit. 57 Prozent der Schulleitungen gaben demnach an, dass bei ihnen mindestens eine der eigentlich zur Verfügung stehenden Lehrkräftestellen zum Schuljahresbeginn unbesetzt war. Im Mittel waren es 1,6 Stellen. Bei rund 32.000 allgemeinbildenden Schulen - also ohne Berufs- und Hochschulen - wären das mehr als 50.000 Stellen.
VBE: Lehrermangel schon jetzt doppelt so groß wie von Kultusministerkonferenz für 2035 prognostiziert
Besonders groß sei das Problem an Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie an Förder- und Sonderschulen, hieß es. Der Lehrermangel sei damit deutlich gravierender, als es die Kultusministerkonferenz derzeit annehme. Die Lücke sei schon jetzt schätzungsweise doppelt so groß, wie sie die KMK für 2035 prognostiziert habe, führte der Bundesvorsitzende Brand aus.
Der VBE hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa beauftragt. 1.308 Schulleitungen wurden im September und Oktober bundesweit befragt.
Diese Nachricht wurde am 08.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.