Die europäischen Notenbanken können ein Lied davon singen: selbst die aufwendigsten Sicherheitsmerkmale halten findige Fälscher nur kurze Zeit auf. Die angeblich sichersten Geldscheine der Welt, die Euros, werden inzwischen in großen Mengen gefälscht. Eine Forschergruppe an der Fachhochschule Mannheim will jetzt die Eigenschaften des Papiers und nicht zusätzliche Merkmale als Authentizitätsbeweis nutzen. Professor Bernhard Wirnitzer will die physikalischen Eigenschaften, wie Faserdichte, Anordnung und Papiergewicht zu einem binären Sicherheitscode zusammenfassen. Wirnitzer: "Wenn Sie im Mikrometerbereich das Papier anschauen, dann stellen Sie fest, dass ein Papier einen Fingerabdruck hat ähnlich wie der Mensch. Das sind die Fasern und die Anhäufungen von verschiedenen Faserbündeln, die sind einzigartig. Und diese Fingerabdrücke des Papiers sind von Bogen zu Bogen unterschiedlich. Wenn Sie diese Information erfassen, dann ist jedes Papier ein Unikat, das Sie erkennen können."
Genau das machen sich die Forscher bei dem neuen Verfahren zu Nutze. Ein handelsüblicher Scanner erfasst die Feinstruktur, den Fingerabdruck des einzelnen Blattes. Diese werden in einen digitalen Kode umgeschrieben und in das Dokument eingeprägt, zum Beispiel versteckt in einem Bild oder Firmenlogo. Zeugnisse beispielsweise werden auf diese Weise unverwechselbar. Denn der Scanner des Empfängers liest die ursprünglichen vom Sender gemessenen Papierinformationen wieder aus. Der Rechner vergleicht sie mit dem vorliegenden Stück Papier. Eine Kopie wäre leicht als Fälschung zu entlarven, denn sie hätte ja einen ganz anderen Papier-Fingerabdruck. Nicht einmal einzelne Noten auf dem Zeugnis könnten abgeändert werden. Inhalt des Dokuments und seine materiellen Eigenschaften sind untrennbar miteinander verbunden. Die anfallende Datenflut muss allerdings reduziert werden. Wirnitzer: "Wir setzen neuronale Netze ein, die die Charakteristika des Papiers auf einige Kilobytes reduzieren. Was passiert ist, dass die wichtigsten Kriterien aus diesen hohen Datenmengen ausgesucht werden, in Merkmalen zusammengefasst werden. Und diese Merkmale werden dann eben gespeichert."
Der abgespeckte Fingerabdruck reicht immer noch aus, auch die bestmöglichen Kopien vom Original zu unterscheiden. Abnutzungserscheinungen am Geldschein sollen dadurch ausgeglichen werden, dass viel mehr Merkmale als für eine Identifizierung nötig, gespeichert werden. So hat der Rechner genügend Auswahl. Einsatzmöglichkeiten auch jenseits der Geldscheine sieht Wirnitzer genug: "Eine Möglichkeit sind fälschungssichere Verpackungen. Pharmaindustrie könnte man sich vorstellen, dass man auf die Verpackungen einen Aufdruck aufbringt, der nicht gefälscht werden kann. Weitere Anwendungen sind geheime Übertragungen von Daten."
[Quelle: Klaus Herbst]
Genau das machen sich die Forscher bei dem neuen Verfahren zu Nutze. Ein handelsüblicher Scanner erfasst die Feinstruktur, den Fingerabdruck des einzelnen Blattes. Diese werden in einen digitalen Kode umgeschrieben und in das Dokument eingeprägt, zum Beispiel versteckt in einem Bild oder Firmenlogo. Zeugnisse beispielsweise werden auf diese Weise unverwechselbar. Denn der Scanner des Empfängers liest die ursprünglichen vom Sender gemessenen Papierinformationen wieder aus. Der Rechner vergleicht sie mit dem vorliegenden Stück Papier. Eine Kopie wäre leicht als Fälschung zu entlarven, denn sie hätte ja einen ganz anderen Papier-Fingerabdruck. Nicht einmal einzelne Noten auf dem Zeugnis könnten abgeändert werden. Inhalt des Dokuments und seine materiellen Eigenschaften sind untrennbar miteinander verbunden. Die anfallende Datenflut muss allerdings reduziert werden. Wirnitzer: "Wir setzen neuronale Netze ein, die die Charakteristika des Papiers auf einige Kilobytes reduzieren. Was passiert ist, dass die wichtigsten Kriterien aus diesen hohen Datenmengen ausgesucht werden, in Merkmalen zusammengefasst werden. Und diese Merkmale werden dann eben gespeichert."
Der abgespeckte Fingerabdruck reicht immer noch aus, auch die bestmöglichen Kopien vom Original zu unterscheiden. Abnutzungserscheinungen am Geldschein sollen dadurch ausgeglichen werden, dass viel mehr Merkmale als für eine Identifizierung nötig, gespeichert werden. So hat der Rechner genügend Auswahl. Einsatzmöglichkeiten auch jenseits der Geldscheine sieht Wirnitzer genug: "Eine Möglichkeit sind fälschungssichere Verpackungen. Pharmaindustrie könnte man sich vorstellen, dass man auf die Verpackungen einen Aufdruck aufbringt, der nicht gefälscht werden kann. Weitere Anwendungen sind geheime Übertragungen von Daten."
[Quelle: Klaus Herbst]