
Die Gesellschaft müsse sich von ihrer Selbstbezogenheit befreien und den Schrei der Armen hören, schreibt Leo in der sogenannten Apostolischen Exhortation "Dilexi te". Er kritisiert, viele Menschen seien auf die Ansammlung von Reichtum sowie sozialen Erfolg um jeden Preis fixiert. Dies geschehe oft auf Kosten anderer. In einigen christlichen Bewegungen und Gruppen lasse sich ein "mangelndes oder gar fehlendes Engagement für das Gemeinwohl der Gesellschaft und insbesondere für die Verteidigung und Förderung der Schwächsten und Benachteiligten" feststellen.
Es sei eine "Zunahme einiger reicher Eliten" zu beobachten, "die in einer Blase sehr komfortabler und luxuriöser Bedingungen leben". Es existiere eine Kultur, die andere ausgrenze, ohne dies überhaupt zu bemerken. Der Papst fragt: "Sind diejenigen, die mit weniger Möglichkeiten geboren wurden, als Menschen weniger wert und müssen sich damit begnügen, bloß zu überleben?" Von der Antwort auf diese Fragen hänge der Wert unserer Gesellschaften ab.
Mit seiner Forderung, radikal Partei für die Schwächsten zu ergreifen, stellt Papst Leo sich in die Tradition seines Vorgängers Franziskus.
Diese Nachricht wurde am 09.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.