Archiv

Paralympics
"Für Total-Boykott hätte ich kein Verständnis"

Ob deutsche Politiker in Sotschi oder von Deutschland aus Daumen drücken, macht für Paralympionikin Anja Wicker keinen großen Unterschied. Für einen totalen Boykott der Paralympics aus politischen Gründen hätte sie allerdings kein Verständnis.

Paralympionikin Anja Wicker im Gespräch mit Philipp May |
    Die deutsche Ski-Langläuferin Anja Wicker bei den Paralympics in Sotschi 2014.
    Anja Wicker startet bei den Paralympics in Sotschi in Langlauf- und in Biathlon-Wettbewerben. (dpa/Konstantin Chalabov)
    Ein kompletter Boykott der Paralympics in Sotschi würde den Sportlern mehr schaden als allen anderen, sagte die deutsche Paralympics-Teilnehmerin Anja Wicker im Deutschlandfunk. Daher hätte sie für einen solch radikalen Schritt kein Verständnis. Dass Vertreter der Bundesregierung wegen der Krimkrise nicht nach Sotschi gereist sind, stört Wicker dagegen wenig: Sie fühlt sich auch unterstützt, wenn die Politiker von Deutschland aus Daumen drücken.
    Anja Wicker hat in Sotschi bereits zwei Biathlon-Wettbewerbe bestritten - mit einem sechsten und einem achten Platz. Fünf weitere Biathlon- und Langlaufwettbewerbe liegen noch vor ihr. In der Vorbereitung auf die Paralympics hat Wicker ihr Studium der Sportwissenschaften in Tübingen ruhen lassen. "Ich wusste, sonst habe ich keine Chance", so Wicker, "die anderen guten Starterinnen hier sind Vollprofis."
    Sich selbst bezeichnet Anja Wicker als Amateurin, die ihren Sport hauptsächlich durch ihre Eltern finanziert. Vor den paralympischen Spielen habe die deutsche Sportförderung 600 Euro im Monat dazugeschossen - immerhin.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 09. September 2014 als Audio-on-demand abrufen.