"Arme werden ärmer"
Paritätischer legt neuen Armutsbericht vor

Arme Menschen in Deutschland haben in den vergangenen Jahren weiter an Kaufkraft verloren. Schuld sei die Inflation, die sozial Schwache am härtesten treffe, schreibt der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem aktuellen Armutsbericht. 15,5 Prozent der Bevölkerung zählten zu den Armen, heißt es darin - also rund 13 Millionen Menschen.

    Eine Bettlerin streckt in der Innenstadt von Frankfurt am Main einem Passanten ihre Hand entgegen.
    Die Armut in Deutschland steigt. (picture-alliance/ dpa / Arne Dedert)
    Der Anteil sei im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Betroffen seien insbesondere Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentnerinnen. 5,2 Millionen Menschen leben den Angaben zufolge sogar in erheblicher materieller Entbehrung; sie können es sich zum Beispiel nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen oder alte Kleidung zu ersetzen.
    Im vergangenen Jahr habe das mittlere Einkommen von Menschen unter der Armutsgrenze preisbereinigt nur noch bei 921 Euro gelegen. Im Jahr 2020 seien es noch 981 Euro gewesen.
    Der Bericht zeigt im Vergleich der Bundesländer große regionale Unterschiede: Während in Bayern nur etwa jeder Achte von Armut betroffen ist, ist es in Sachsen-Anhalt mehr als jeder Fünfte und in Bremen jeder Vierte.
    Diese Nachricht wurde am 29.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.