Algerien
Parlament fordert Reparationen von Frankreich

Das algerische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die französische Kolonialherrschaft als Verbrechen einstuft und von Frankreich Reparationen sowie eine Entschuldigung fordert. Im Plenarsaal standen die Abgeordneten mit Schärpen in den Farben der algerischen Flagge und applaudierten nach der einstimmigen Verabschiedung des Textes.

    Die Flagge Algeriens weht vor dem Parlament in Algier.
    Das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Algier (dpa / EPA / Mohammed Messara)
    In dem Gesetz werden unter der Überschrift "Verbrechen der französischen Kolonisierung" etwa Atomtests, außergerichtliche Hinrichtungen, Folter sowie die systematische Plünderung der Reichtümer Algeriens aufgelistet. 
    Frankreichs Präsident Macron hat zwar eingeräumt, dass die Kolonisierung Algeriens ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war, eine Entschuldigung sprach er aber nicht aus.
    Algerien ist die einzige frühere Kolonie Frankreichs in Afrika, die sich mit Waffengewalt aus der französischen Vorherrschaft befreit hat. Nach einem fast achtjährigen Krieg erlangte das Land 1962 seine Unabhängigkeit.
    Diese Nachricht wurde am 24.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.