Bundesaußenminister
Parteiinterne Kritik an Wadephuls zurückhaltenden Äußerungen zu möglichen Abschiebungen nach Syrien hält an

Bundesaußenminister Wadephul steht nach seinen Äußerungen zur Rückkehr syrischer Flüchtlinge weiter in den eigenen Reihen in der Kritik. Unionsfraktionsvize Krings sagte der "Bild", der syrische Bürgerkrieg sei vorbei. Für die allermeisten sei eine Rückkehr zumutbar. 

    Ein Mann steht vor zerstörten Gebäuden und hört einen Gesprächspartner zu.
    Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) verschaffte sich vergangene Woche einen Eindruck von der Zerstörung durch den Bürgerkrieg in Syrien. (picture alliance / AA / photothek.de / Dominik Butzmann)
    Der Zerstörungsgrad eines Landes sei als Argument gegen eine freiwillige oder verpflichtende Rückkehr ungeeignet, meinte der CDU-Abgeordnete. Ähnlich äußerte sich Sachsen-Anhalts CDU-Chef Schulze. CDU-Generalsekretär Linnemann indes sprach im ARD-Fernsehen von einem Scheinkonflikt. Wadephul sei wie Innenminister Dobrindt von der CSU der Meinung, dass man abschieben müsse. Auch Regierungssprecher Kornelius sprach von einem Scheinkonflikt.
    Wadephul hatte vergangene Woche bei einem Besuch in Syrien angezweifelt, dass kurzfristig eine große Zahl syrischer Flüchtlinge freiwillig zurückkehren werde. Er habe bisher persönlich ein solch großes Ausmaß an Zerstörung noch nicht gesehen, sagte Wadephul in Harasta, einem Vorort von Damaskus. Menschen könnten dort kaum würdig leben.
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.