Südsee
Pazifikstaat Nauru wählt neues Parlament und stimmt über Verfassungsreferendum ab - "Geopolitik kaum ein Thema für die Bürger"

Im Pazifikstaat Nauru wählen die Bürger heute ein neues Parlament.

    Ein Strand der kleinen Pazifik-Insel Nauru.
    Die kleine Pazifik-Insel Nauru (Archivbild) (imago images / robertharding)
    Zugleich entscheiden sie per Referendum, ob die Legislaturperiode von drei auf vier Jahre verlängert wird. Parteien gibt es nicht, alle Kandidaten treten als Unabhängige an. Um 19 Sitze bewerben sich 54 Männer und sechs Frauen. Rund 8.000 Bürger sind wahlberechtigt.
    Laut dem Südsee-Experten Sione Tekiteki von der Auckland University of Technology stehen "Brot-und-Butter-Themen" wie Sozial- und Gesundheitspolitik im Mittelpunkt. In der Politik kleiner Inselstaaten gehe es allgemein darum, was gewählte Abgeordnete direkt für einen tun könnten, sagte er dem Sender Radio New Zealand. In einem Land wie Nauru, das eine Zeit lang sehr reich gewesen und dann sehr arm geworden sei, gebe es die Erwartung, dass Abgeordnete ihren Wählern nach der Wahl etwas zurückgäben. Um die Geopolitik, die die internationalen Schlagzeilen dominiert, geht es laut Tekiteki weniger. - 2024 hatte Naurus Präsident Adeang die diplomatischen Beziehungen mit Taiwan zugunsten Chinas abgebrochen. Vergangenen Monat unterzeichnete Nauru ein umstrittenes Flüchtlingsabkommen mit Australien: Migranten, die Australien nicht abschieben kann, werden nach Nauru gebracht. Dafür zahlt Australien der Südseeinsel binnen 30 Jahren mehr als eine Milliarde US-Dollar.
    Diese Nachricht wurde am 11.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.