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"Pechstein macht einen Fehler"

In einem Brief ruft Claudia Pechstein deutsche Spitzenathleten dazu auf, die Athletenvereinbarung nicht zu unterschreiben. In der Vereinbarung verpflichtet sich ein Sportler, im Falle eines Rechtsstreits auf den Gang zu einem ordentlichen Gericht zu verzichten. Der Sportjurist Jens Adolphsen hält Pechsteins Weg für den falschen.

Jens Adolphsen im Gespräch mit Andrea Schültke | 20.10.2013
    Die Athletenvereinbarung sei rechtmäßig, sagt Adolphsen, wenn im Schiedsgerichts-Verfahren vor dem Sportgerichtshof rechtsstaatliche Grundlagen gegeben seien. Die Schiedsgerichtsbarkeit soll für Gleichberechtigung im Sport sorgen. "Sie dient nicht dazu, Athleten ihre Rechte zu nehmen." Wenn jeder Athlet die Erlaubnis hätte in der eigenen Heimat vor einem ordentlichen Gericht gegen Entscheidungen vorzugehen, dann würde die Fairness des Sports darunter leiden. Am Ende gewinne nicht mehr der Schnellste, sagt der Jurist, sondern der vor Gericht Erfolgreichste.

    Dass DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel die deutschen Spitzenverbände in einem Schreiben vor Pechsteins Brief warnt, zeige, dass Pechstein den falschen Weg gehe.

    Hinweis: Das Gespräch können Sie bis mindestens 19. April 2014 als Audio-on-demand abrufen.