Natürliches Mineralwasser
"Perrier" darf weiter verkauft werden - Klage gegen Nestlé von französischem Gericht abgewiesen

Das Mineralwasser Perrier des Nestlé-Konzerns darf weiter verkauft werden.

    Eine Flasche Perrier steht auf einem Cafétisch, daneben ein Glas mit einer Scheibe Zitrone..
    "Perrier" darf weiter verkauf werden. (Thomas Padilla / AP / dpa / Thomas Padilla)
    Ein französisches Gericht in Nanterre wies eine entsprechende Klage der Verbraucherschutzorganisation UFC-Que Chosir ab. Sie hatte argumentiert, das Mineralwasser dürfe nicht mehr als "natürlich" bezeichnet werden, da es behandelt sei. Sie sprachen von einer Täuschung der Konsumenten. Die Verbraucherschützer hatten bereits im Frühjahr eine einstweilige Verfügung beantragt, der Termin war aber aufgeschoben worden.
    Das Unternehmen Nestlé Waters war 2024 in die Kritik geraten, weil es nach Recherchen französischer Medien als natürlich verkauftes Mineralwasser desinfiziert hatte. In den vergangenen Jahren waren vor allem nach starken Regenfällen mehrfach Fäkalbakterien in den Entnahmestellen nachgewiesen worden, die für Perrier verwendet werden. Nestlé Waters hatte eingeräumt, das Wasser mit Aktivkohle oder UV-Strahlen gereinigt zu haben, um die Lebensmittelsicherheit zu garantieren. Nach EU-Vorschrift darf natürliches Mineralwasser nicht behandelt werden. Die Behandlung wurde nach Konzernangaben inzwischen eingestellt.

    Untersuchungsausschuss: Frankreichs Regierung soll Nestlés Vorgehen vertuscht haben

    Vorangegangen war auch ein politischer Streit. 2023 änderte die französische Regierung die Vorschriften und genehmigte den Einsatz von Mikrofiltern. Anfang 2025 hielt ihr ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss vor, das Vorgehen Nestlés vertuscht zu haben. "Obwohl die Desinfektion des Wassers eine Täuschung der Verbraucher darstellte, hatte dies keine juristischen Folgen", hieß es in dem Bericht der Senatoren.
    Diese Nachricht wurde am 18.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.