Die Diskussion, sagt Christopher Ahrend, gehe nun um die Frage, wie unterschiedliche Methoden der Landwirtschaft – die traditionelle, die organische und die mit Einsatz der Gentechnik – friedlich koexistieren könne.
Biotechnologie solle die konventionellen landwirtschaftlichen Technologien ergänzen, nicht ersetzen, so Ahrend: Die ständig steigende Weltbevölkerung müsse mit Nahrungsmitteln hoher Qualität versorgt werden. Und dies sei nur mit Hilfe der Pflanzenzüchtung zu garantieren, die wiederum auf Biotechnologie und Gentechnik nicht verzichten könne. Auch und gerade weil man in der Landwirtschaft zunehmen auf Nachhaltigkeit setze, dürfe man sich den modernen Technologien nicht verschließen.
Der Kongress hat auch die Gegner der Gentechnik mobilisiert. Vor dem Eingang, auf der Berliner Friedrichstraße, standen am Morgen Gegendemonstranten, die mit Transparenten auf ihre Position aufmerksam machten. Einer von ihnen: Benny Haerlin, Sprecher der Kampagne Save our Seeds.
Wir stehen heute hier, weil hier sich die Weltsaatgutcrème und –elite versammelt hat und weil von den verantwortlichen Saatgutunternehmen behauptet wird, man könne in Zukunft auch in normalem Saatgut nicht mehr garantieren, dass dort keine Gentechnik drin ist. Und wir glauben, dass wenn man in Zukunft auch noch gentechnikfreie Landwirtschaft betreiben können will, braucht man in erster Linie sauberes Saatgut.
Alle Gentechnik in Saatgut müsse gekennzeichnet werden, so die Forderung der Aktivisten, und zwar nicht erst oberhalb bestimmter Grenzwerte. Sondern auch, wenn nur Spuren gentechnisch veränderten Organismen im Saatgut zu finden sei, müssten Bauern dies wissen.