Phobos
In einem oder zwei Jahrhunderten könnte es für Industrie und Umweltschutz ein neues Streitthema geben: den Marsmond Phobos. Einige Forscher, die weit in die Zukunft blicken, sehen hier eine mögliche Quelle für Metalle und Treibstoffe. Andere vertreten die Meinung: der größte Wert des Phobos liegt möglicherweise darin, dass er uns viel über die Zeit der Planetenentstehung verraten kann. Vor 125 Jahren hat Asaph Hall die zwei winzigen Marsmonde entdeckt. Nach den Söhnen des griechischen Kriegsgottes Ares gab er ihnen die Namen Phobos und Deimos – Angst und Schrecken. Phobos ist der größere der beiden Monde. Er hat die Form einer Kartoffel und ist gut 20 Kilometer lang. In einer durchschnittlichen Höhe von nur 6000 Kilometern umkreist er den Mars in weniger als acht Stunden. Dieser Mond, der größtenteils aus Gestein und Metallen besteht, könnte unter seiner Oberfläche etwas gefrorenes Wasser verstecken. Seine Zusammensetzung und seine Nähe zum Mars machen ihn zu einem möglichen Kandidaten für die Gewinnung von wertvollen Rohstoffen. Aus dem Wasser könnte man Treibstoff gewinnen und die Metalle könnte man verwenden, um Kolonien auf dem Mars zu bauen – oder um Raumschiffe für Forschungsreisen ins fernere Sonnensystem zu konstruieren. An einem Ende von Phobos befindet sich ein ziemlich großer Krater. Durch den Einschlag wurde offensichtlich ein Teil der Oberfläche dieses kleinen Mondes gespalten. Planetenwissenschaftler sehen in Phobos einen Kandidaten, der ihnen viel über die Zeit verraten könnte, in der das Sonnensystem entstand – und somit über die Evolution der Planeten.