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PISA-Nachrichten

Bange Blicke werfen rund 140.000 Schülerinnen und Schüler und deren Eltern in diesen Tagen täglich in den Briefkasten. Denn alle diejenigen, die in den vergangenen Jahren Leistungen nach dem Bundesausbildungs-Förderungs-Gesetz, kurz BAföG, bekommen haben, müssen damit rechnen, dass die Einkommensverhältnisse rückwirkend noch einmal überprüft werden. Möglich macht das ein neu eingeführter Datenabgleich zwischen dem Bundesamt für Finanzen und den Landesämtern für Ausbildungsförderung. Überprüft wird dabei, ob bei der Antragstellung für das Schüler-BAföG auch wirklich jeder Bausparvertrag und jedes Sparbuch angegeben wurde. Wenn nicht, drohen Rückzahlungen und sogar Bußgelder. Bei der Überprüfung der knapp 400.000 studentischen BAföG-Empfänger waren in den vergangenen Wochen bereits etliche falsche Anträge aufgeflogen, bundesweit sollen sich die Rückforderungen auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Dass die Summe bei den 140.000 Empfängern von Schüler-BAföG ähnlich hoch ausfällt, sei allerdings nicht zu erwarten, sind sich die BAföG-Ämter einig.

Armin Himmelrath |
    Dass zuviel Fernsehen nicht gut ist, gehört zur Grundweisheit vieler Eltern. Jetzt bekommen sie gleich mehrfach Unterstützung aus der Wissenschaft. Fernsehen schafft nach Erkenntnissen von Medienforschern ein negatives Ausländerbild bei Kindern und Jugendlichen. In einer Untersuchung der Universität Kiel wurde 41 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren nach ihrem Ausländerbild und nach ihrem Fernsehkonsum befragt. Eindeutiger Zusammenhang: Die Fernsehsender zeigen in ihren Nachmittagsprogrammen mit Vorliebe den Typen "südländischer Macho" und "krimineller Ausländer", und oft handelt es sich dabei um türkische Männer. Diese Darstellungen werden von den Kindern verallgemeinert und als typisch angesehen – zumal dann, wenn der Umgang mit Ausländern nicht zum eigenen Alltag gehört. Die Fernsehwirklichkeit hat mit der Realität dabei nur wenig zu tun: So werden Ausländer nach der Studie fast immer als Täter und kaum als Opfer dargestellt. Deshalb empfiehlt der Direktor der Landesmedienanstalt Schleswig-Holstein, Gernot Schumann, "das Farbfernsehen neu zu erfinden und weg von den bewussten Schwarz-Weiß-Bildern zu kommen".

    Auch in anderer Hinsicht hat zuviel Fernsehkonsum unerwünschte Folgen, sagt der Leipziger Kinderneurologe Joachim Merkenschlager. Er hat festgestellt, dass Fernsehen und Computerspiele mit ihren oft schnellen Bildschnitten derartig tief ins Unterbewusstsein der Kinder eindringen, dass die nicht selten unter massiven Schlafstörungen leiden. So können Kinder, die regelmäßig und viel elektronische Medien nutzen, nachts plötzlich aufschrecken. Oft brauchen sie danach lange, bis sie sich wieder beruhigt haben. Bei diesem Schreckimpuls gebe es im Gehirn ähnliche Abläufe wie bei einem epileptischen Anfall, sagt der Kinderarzt. Ein bisschen Mäßigung in Sachen Gameboy und Playstation täte da wohl manchem Kind ganz gut – schließlich ist am morgigen Samstag der bundesweite Tag des Schlafs. Und das könnte für Eltern der Anlass sein, einmal darauf zu achten, ob ihre Sprösslinge schnarchen. Denn schnarchende Kinder zeigen deutlich schlechtere Leistungen in der Schule, hat eine Tübinger Untersuchung mit mehr als 1000 Drittklässlern ergeben. Demnach schnarchte jeder zehnte Schüler, und damit stieg das Risiko, in Mathematik, Rechtschreibung oder Sachunterricht schlechte Noten zu erhalten. http://www.schlafkampagne.de

    An Schnarcher und Nicht-Schnarcher gleichermaßen richtet sich der Jugendsoftwarepreis 2003. Schülerinnen und Schüler sind aufgerufen, mit Hilfe des Computers die Faszination der Naturwissenschaften ihren Mitschülern zu vermitteln. Gesucht werden nicht fertige Informatiker, sondern Kinder und Jugendliche, die kreativ und altersgerecht mit dem Medium Computer umgehen. Deshalb sind ausdrücklich alle Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse bis zum Abitur zur Teilnahme aufgefordert. Einsendeschluss ist der 1. August 2003, Informationen gibt es beim Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (http://www.lmz-bw.de) Vielleicht erfindet ja einer der Teilnehmer ein Programm, mit dem auch Schülerinnen und Schülern klar wird: Fernsehen und Computerspiele sind nicht alles im Leben.