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Planetentransit

Das Sternbild Einhorn geht nach Orion auf. Gegen 22 Uhr steht es über dem Osthorizont. Es ist ein unauffälliges Sternbild. Hier machten Forscher eine wichtige Entdeckung: einen seinen Elternstern umkreisenden Planeten. Er könnte der erste von vielen hundert Planeten sein, die man mit der gleichen Methode in den nächsten Jahren noch zu finden hofft.

Von Damond Benningfield |
    Vor ca. sechs Monaten berichteten Wissenschaftler, dass die europäische Raumsonde COROT im Einhorn einen Planeten gefunden habe - und zwar als dieser vor seinem Elternstern vorbei zog. Ein solches Ereignis bezeichnet man als Planetentransit. Vorübergehend blendete der Planet einen Teil des Sternlichts aus. In dieser Zeitspanne wurde der Stern blasser.

    Die Helligkeitsschwankung betrug nur etwa zwei Prozent, doch das war genug, um den Forschern zu zeigen: dieser Planet ist größer als Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems. Seinen Elternstern umkreist er einmal in anderthalb Tagen.

    COROT beobachtet Tausende von Sternen. Vielleicht findet man in ihren Daten Hinweise auf weitere Planeten. Mit derselben Technik geht auch die NASA auf Planetensuche. In ihrer Kepler-Mission, die 2009 starten soll, setzen sie ein Teleskop ein, dessen Spiegeldurchmesser rund dreimal größer ist als der von COROT. Vielleicht findet man erdähnliche Planeten.

    Suchen Sie den Gürtel des Orion - drei helle Sterne, die eine kurze Reihe bilden. Sie steht in den Abendstunden fast senkrecht zum Osthorizont. Das Einhorn finden Sie links unterhalb der Gürtelsterne. Es folgt Orion, wenn dieser während der Nacht über den Südhimmel wandert.