
Bei einer Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Rutte konkretisierte der US-Präsident seine Pläne. Er habe nach Rücksprache mit "den besten Architekten der Welt" entschieden, dass ein vollständiger Abriss einem teilweisen Abriss vorzuziehen sei. Erst am Montag hatte Trump lediglich von einer Modernisierung im Zuge der Bauarbeiten gesprochen. An diesem Tag begannen bereits erste Abrissarbeiten.
Kritiker fordern Baustopp
Denkmal- und Bürgerrechtsorganisationen wie der National Trust for Historic Preservation lasten Trump an, ohne angemessene Genehmigungsverfahren in das historische Ensemble einzugreifen. Sie fordern einen Baustopp, bis das Projekt von den zuständigen Bundeskommissionen geprüft wurde. Trumps Regierung verweist laut US-Medien aber darauf, dass der Präsident für bauliche Veränderungen an der Residenz keine formale Genehmigung benötige. Frühere Präsidenten hatten größere Umbauten jedoch oftmals freiwillig von den zuständigen Kommissionen prüfen lassen.
Ballsaal wird privat finanziert
Der Saal soll laut Trump rund 300 Millionen Dollar kosten und Platz für etwa 1.000 Gäste bieten. Finanziert werde das Projekt ausschließlich über Spenden. Er selbst wolle sich ebenfalls beteiligen. Durch die Privatfinanzierung unterliegt der Bau nicht der Aufsicht des Kongresses. Die Arbeiten am Ballsaal sollen vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit im Januar 2029 abgeschlossen sein. Das Projekt ist Teil einer Reihe von Umbauten, zu denen auch ein neu gepflasterter Rosengarten und goldfarbene Dekorationen im Oval Office gehören.
Ballsaal durch Lobby und Brücke mit Hauptgebäude verbunden
Der rund 8.000 Quadratmeter große Ballsaal soll über eine Lobby und eine Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden werden, sagte Trump. "Wir mussten das bestehende Gebäude abreißen, um es richtigzumachen", erklärte er. Teile der Fundamente und "bestimmte Bereiche" würden erhalten bleiben, doch er habe nicht zulassen wollen, dass der seiner Ansicht nach nicht besonders schöne Ostflügel sein neues "teures, schönes Gebäude" negativ beeinflusse. Nach Angaben des Weißen Hauses soll der Ballsaal den neoklassizistischen Stil des Präsidentensitzes beibehalten.
Der Ostflügel, in dem traditionell die Büros der First Lady untergebracht waren, wurde 1942 errichtet und mehrfach renoviert. Nach Angaben des Weißen Hauses wurden alle historischen Elemente dokumentiert und eingelagert. Die White House Historical Association erklärte, der Flügel sei vor seinem Abriss umfassend digital gescannt worden, um ein historisches Archiv zu schaffen.
Diese Nachricht wurde am 23.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.