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Poesie und Politik
Musiker Jackson Browne wird 70

Jackson Browne gilt neben Joni Mitchell und Neil Young als einer der wichtigsten Singer-Songwriter. Er war eine der zentralen Figuren der Laurel-Canyon-Musikszene der 1970er-Jahre. Bis heute widmet sich der Sänger politischen Themen, klagt Umweltverschmutzung und Waffenwahn an.

Von Nicole Markwald | 09.10.2018
    Der amerikanische Musiker und Sänger Jackson Browne 2014 bei einem Auftritt in Italien.
    Der US-amerikanische Musiker und Sänger Jackson Browne bei einem Auftritt 2014 (Imago / Italy Photo Press / Andrea Oldani)
    Jackson Browne ist einer der politischsten Sänger und Songschreiber der USA - in seinen Liedern verpasst der Kalifornier seinen politischen Überzeugungen einen poetischen Anstrich: durch sanfte Gitarren, seine bis heute klare, weiche Stimme. Seinen ersten Song schrieb er mit 16, "These Days" landete auf dem Album "Chelsea Girl" von Nico - und wurde bis heute unzählige Male gecovert, unter anderem von Drake.
    "Er ist einer der Besten"
    Auch wenn es ihn früh in die New Yorker Musikszene zog - seiner Mutter zuliebe machte er vorher seinen Highschool-Abschluss: "Ich hatte einen Deal mit ihr gemacht: Ich würde die Schule beenden, wenn ich nicht zu der Abschlussparty gehen müsse. Damit war sie einverstanden. Ihr ging es nur darum, dass ich etwas lernte. Ich habe mich in der Schule nicht wohl gefühlt, wollte Musik schreiben. Später wünschte ich, dass ich etwas mehr über die Sachen gelernt hätte, die mich heute interessieren."
    Nach einigen Jahren kehrte er nach Kalifornien zurück und tauchte ein in die Laurel-Canyon-Musikszene, wo unter anderem Joni Mitchell, David Crosby und Neil Young an neuer Musik arbeiteten. Jackson Browne schrieb zusammen mit Glenn Frey "Take it Easy", es wurde die erste Single für die Eagles. 1972 veröffentlichte er sein erstes Album, David Geffen hatte extra dafür ein Plattenlabel gegründet.
    Bruce Springsteen hatte Browne zum ersten Mal auf einem Festival Anfang der 70er gesehen. Seinen Eindruck schilderte er so: "Ich hörte ihm zu und wusste, er ist einer der Besten. Jeder Song war wie ein Diamant. Ich dachte: Mann, ist der gut. Mein zweiter Gedanke: Meine eigenen Songs sind zu textlastig."
    Vor seiner Deutschlandtournee trat US-Sänger Jackson Browne mit Songs aus seinem Album "Standing in the breach" in Spanien auf – hier in Aviles in Asturien.
    Vor seiner Deutschlandtournee 2017 trat Jackson Browne in Spanien auf - hier in Aviles in Asturien (picture alliance / dpa / Jose Luis Cereijido)
    Erst sein drittes Album "The Pretender" schaffte es in die Top Ten. Das folgende, "Running on Empty", wurde zu Jackson Brownes Bestseller.
    Ende der 70er Jahre wuchs sein soziales Engagement: Er organisierte Großkonzerte gegen Atomkraft, sang für Amnesty International, thematisierte Waffenhandel oder die Verschmutzung der Meere. Der kommerzielle Erfolg ließ in den 80er-Jahren nach. 2004 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
    Zuletzt veröffentlichte Jackson Browne 2014 ein Album, "Standing in the Breach", sein vierzehntes. Er ist seinem üblichen Mix treu geblieben - singt über das Drama der Liebe und aktuelle Themen, die ihn berühren, wie der Wiederaufbau von Haiti nach dem schweren Erdbeben.