Mutig ist Jain aber auch in einer anderen Hinsicht: Er veröffentlicht dieses Buch nämlich in dem von ihm mitbegründeten neuen Verlag Edition fatal. Vielleicht sollte man trotzdem nicht zu schnell mitleidig darüber lächeln, da? es immer noch Menschen gibt, die es nicht lassen können, Kleinverlage zu eröffnen.
Denn der Edition fatal liegt ein neues Konzept zugrunde. Ein Buch wird von der Edition fatal nicht mehr mit einer bestimmten Auflagenhöhe gedruckt, sondern nur noch auf Bestellung. "Books on Demand" heißt die neue Technik. Die Qualität entspricht in etwa der von Taschenbüchern. Ein Buch mit ca.hundert Seiten wird etwa 15 Mark kosten. In Zusammenarbeit mit dem Buchgroßhändler Libri, der über diese neue Drucktechnologie verfoügt, sollen die Bücher über den normalen Buchhandel oder das Internet innerhalb von zwei Tagen lieferbar sein.
Gleichzeitig bietet die Edition fatal jedes Buch auch als CD- ROM an, so daß man es im PC lesen, bearbeiten und auch ausdrucken lassen kann. Außerdem wird die Edition fatal alle ihre Titel in ihrer Online-Bibliothek im Internet zugänglich machen. Allerdings kann man sie im Internet nicht ausdrucken lassen oder auch nur teilweise kopieren. Dazu braucht man die CD. Aber es besteht die Möglichkeit, den Text anhand von Stichworten beispielsweise zu Recherchezwecken im Internet abzusuchen. Anil Jains Buch "Politik in der Postmoderne" versucht sich gegenüber einem Verständnis zu sperren, das die gegenwärtigen sozialen und politischen Frozesse als unvermeidliche Auflösungstendenzen traditioneller Sozialstrukturen begreift und darin womöglich auch noch Chancen der Emanzipation sehen will. Diese postmodernen Tendenzen versteht Anil Jain denn auch weniger als Ende aufklärerischer oder sozialer Hoffnungen, als vielmehr als Entwicklungsphase des Kapitalismus, um eine Veränderung der Ökonomischen und sozialen Bedingungen weiterhin zu verhindern.
So schließt Anil Jain an den antikapitalitischen Reflex der Theorien von Michel Foucault und Jean-Francois Lyotard an und verbindet in gewisser Hinsicht das postmoderne Denken mit dem Neomarxismus der kritischen Theorie. Unter Bedingungen der Globalisieriing verliert für Jain die Politik zunehmend an Macht, die immer stärker vom Kapital bestimmt wird. Für Ulrich Beck, der eng mit Anthony Giddens zusammenarbeitet, dem Vordenker von Tony Blairs "New Labour", bestehen im Niedergang traditioneller nationalstaatlicher Politik durchaus Chancen für die Bürger, gesellschaftlichen Einfluß auf die Politik auszuüben. Die ökonomischen und technologischen Entwicklungen zwingen den Bürger, so Beck, geradezu, sich zunehmend über deren Folgen wie Chancen Gedanken zu machen. Das ist für das berufliche Fortkommen des einzelnen heute genauso nötig wie riskanten Lebensentwicklungen entgegenzutreten - man denke an Bürgeinitiativen. Dagegen versucht Anil Jain auch anhand eines ausführlichen Exkurses zum BSE-Skandal die jene Entwicklungen herauszuarbeiten, die eher entpolitisierende Wirkungen entfalten, wenn sich beispielsweise pragmatische Denkweisen in Politik und Gesellschaft ausbreiten, die ein Tony Blair befördert. Jain schließt also durchaus an die Diagnosen Ulrich Becks an, erkennt in diesen Prozessen aber weniger die Chancen zur Begrenzung des Kapitalismus als dessen Entgrenzung. Politik wird zwar global, doch zugleich verliert sie an Einfluß, während sich der Bürger ins stille Kämmerlein zurückzieht und die Castor-Transporte wieder ungestört fahren läßt. Anil Jain will im Anschluss an die Postmoderne doch wieder die Ökonomie, den Kapitalismus in Frage stellen, eine Frage, die die heutige Linke von Blair über Schröder bis zu Jospin nicht mehr stellt. Damit verbindet Anil Jain denn auch wieder utopische Hoffnungen, die postmodern eher obskur anmuten.
Denn der Edition fatal liegt ein neues Konzept zugrunde. Ein Buch wird von der Edition fatal nicht mehr mit einer bestimmten Auflagenhöhe gedruckt, sondern nur noch auf Bestellung. "Books on Demand" heißt die neue Technik. Die Qualität entspricht in etwa der von Taschenbüchern. Ein Buch mit ca.hundert Seiten wird etwa 15 Mark kosten. In Zusammenarbeit mit dem Buchgroßhändler Libri, der über diese neue Drucktechnologie verfoügt, sollen die Bücher über den normalen Buchhandel oder das Internet innerhalb von zwei Tagen lieferbar sein.
Gleichzeitig bietet die Edition fatal jedes Buch auch als CD- ROM an, so daß man es im PC lesen, bearbeiten und auch ausdrucken lassen kann. Außerdem wird die Edition fatal alle ihre Titel in ihrer Online-Bibliothek im Internet zugänglich machen. Allerdings kann man sie im Internet nicht ausdrucken lassen oder auch nur teilweise kopieren. Dazu braucht man die CD. Aber es besteht die Möglichkeit, den Text anhand von Stichworten beispielsweise zu Recherchezwecken im Internet abzusuchen. Anil Jains Buch "Politik in der Postmoderne" versucht sich gegenüber einem Verständnis zu sperren, das die gegenwärtigen sozialen und politischen Frozesse als unvermeidliche Auflösungstendenzen traditioneller Sozialstrukturen begreift und darin womöglich auch noch Chancen der Emanzipation sehen will. Diese postmodernen Tendenzen versteht Anil Jain denn auch weniger als Ende aufklärerischer oder sozialer Hoffnungen, als vielmehr als Entwicklungsphase des Kapitalismus, um eine Veränderung der Ökonomischen und sozialen Bedingungen weiterhin zu verhindern.
So schließt Anil Jain an den antikapitalitischen Reflex der Theorien von Michel Foucault und Jean-Francois Lyotard an und verbindet in gewisser Hinsicht das postmoderne Denken mit dem Neomarxismus der kritischen Theorie. Unter Bedingungen der Globalisieriing verliert für Jain die Politik zunehmend an Macht, die immer stärker vom Kapital bestimmt wird. Für Ulrich Beck, der eng mit Anthony Giddens zusammenarbeitet, dem Vordenker von Tony Blairs "New Labour", bestehen im Niedergang traditioneller nationalstaatlicher Politik durchaus Chancen für die Bürger, gesellschaftlichen Einfluß auf die Politik auszuüben. Die ökonomischen und technologischen Entwicklungen zwingen den Bürger, so Beck, geradezu, sich zunehmend über deren Folgen wie Chancen Gedanken zu machen. Das ist für das berufliche Fortkommen des einzelnen heute genauso nötig wie riskanten Lebensentwicklungen entgegenzutreten - man denke an Bürgeinitiativen. Dagegen versucht Anil Jain auch anhand eines ausführlichen Exkurses zum BSE-Skandal die jene Entwicklungen herauszuarbeiten, die eher entpolitisierende Wirkungen entfalten, wenn sich beispielsweise pragmatische Denkweisen in Politik und Gesellschaft ausbreiten, die ein Tony Blair befördert. Jain schließt also durchaus an die Diagnosen Ulrich Becks an, erkennt in diesen Prozessen aber weniger die Chancen zur Begrenzung des Kapitalismus als dessen Entgrenzung. Politik wird zwar global, doch zugleich verliert sie an Einfluß, während sich der Bürger ins stille Kämmerlein zurückzieht und die Castor-Transporte wieder ungestört fahren läßt. Anil Jain will im Anschluss an die Postmoderne doch wieder die Ökonomie, den Kapitalismus in Frage stellen, eine Frage, die die heutige Linke von Blair über Schröder bis zu Jospin nicht mehr stellt. Damit verbindet Anil Jain denn auch wieder utopische Hoffnungen, die postmodern eher obskur anmuten.