Neue Sandalen
Politiker in Mexiko werfen Adidas kulturelle Aneignung vor

Politiker im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca werfen dem deutschen Sportartikelhersteller Adidas kulturelle Aneignung vor. Es geht um neue sogenannte Sneaker-Sandalen. Entworfen hat sie der US-Designer Willy Chavarria.

    Das Adidas-Logo auf einem Gebäude
    Adidas steht in Mexiko wegen neuer Sandalen in der Kritik. (imago / snowfieldphotography / D. Kerlekin)
    Der Abgeordnete Carranza warf Adidas und Chavarria vor, sich das "einzigartige Design der traditionellen Huaraches (Sandalen) der Menschen aus dem Dorf Hidalgo Yalalag angeeignet" zu haben. Das Dorf liegt im Bundesstaat Oaxaca.
    Der Gouverneur von Oaxaca drohte mit einer Klage gegen den Designer Chavarria. Dessen Sandalen-Entwurf sei ein "Huarache-Modell", das so nur in Oaxaca vorkomme. Das Kultusministerium des Bundesstaates erklärte, die Verwendung kultureller Elemente zu kommerziellen Zwecken ohne die Zustimmung der indigenen Völker sei "eine Verletzung unserer kollektiven Rechte". Es forderte Adidas auf, den Verkauf der Sandalen einzustellen.

    Vorherige Klagen aus Mexiko gegen große Modehändler

    Adidas äußerte sich zunächst nicht. Die Sneaker-Sandalen von Willy Chavarria haben eine Lederoberfläche, dicke Sohlen und kommen ohne Verschluss aus. Der Schuh steht noch nicht zum Verkauf, aber Videos kursieren schon im Internet.
    In Mexiko haben Politiker Modeunternehmen schon mehrfach vorgeworfen, ohne Absprache indigene Designs zu nutzen. Klagen gab es etwa gegen den chinesischen Onlinehändler Shein oder die spanische Modekette Zara.
    Diese Nachricht wurde am 07.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.