Popcamp 2020 Deutsche Nachwuchsbands im Ferienlager
Fünf Bands, zwei Wochen intensive Workshops und Proben irgendwo im Nirgendwo. Dazu viel Unterstützung von Dozierenden aus Produktion, Songwriting oder Performance: Das ist die Idee hinter dem Popcamp. Wie kann das gehen – trotz Corona?
Das Themen-Alphabet reicht von Architektur, Bytes und Comics über Film und Mode bis Zukunftsmusik. Ohne Etiketten wie "U", "E", "Post" oder "Proto" analysiert und diskutiert das tagesaktuelle Magazin Phänomene der Gegenwartskultur. Corso ist alles andere als reine Nacherzählungsberichterstattung oder Terminjournalismus, der nur die Chronistenpflicht erfüllt. Das Popkulturmagazin dreht die Themen weiter, um Mehrwert und Neuigkeitswert zu bieten. Kulturschaffende sind regelmäßig zu Gast im Studio und stehen im Corsogespräch Rede und Antwort. "Corso - Kunst & Pop" spielt musikjournalistisch ausgewählte Songs, die aktuell sind und nationale sowie globale Trends abbilden. Denn Musik ist Information - und Popkultur ist ohne Popmusik nicht denkbar.
Jedes Jahr veranstaltet der Deutsche Musikrat den PopCamp-Meisterkurs. Im Jahr 2020 mit dabei: Wenn einer lügt dann wir, Elena Rud, L I N, Mele und Leopold (Sandra Ludewig (2020))
Fünf Newcomer-Bands treffen sich in einer abgelegenen Musikakademie in Deutschland und arbeiten zweimal eine Woche intensiv an sich selbst und an ihrer Musik. Das ist die Idee hinter dem Popcamp, das der Deutsche Musikrat jedes Jahr veranstaltet. Mit dabei Dozierende, die die Bands zum Beispiel in Produktion, Gesang oder auch mit psychologischen Tipps unterstützten.
Besetzung: Johanna Bauhus (Bass, Management) Johanna Knoblauch (Gesang, Gitarre) Katharina Schierenberg (Gitarre, Produktion) Melissa Pfeiffer (Schlagzeug, Keyboard)
Wenn einer lügt dann wir – oder kurz: WELDW - kommen aus Münster und arbeiten gerade an ihrem Debütalbum. In ihren Songs geht es um Ex-Freundinnen und Ex-Freunde, um Misserfolge und ums Rauchen. Einige Tracks, die auf dem Album erscheinen, haben WELDW schon als EP veröffentlicht – wie "Stein im Schuh" auf ihrer 2016er-EP "Am Anfang war alles Scheiße". Die vier Musikerinnen sind nicht nur als Band aktiv, sie haben auch ein eigenes Label gegründet: "Ladies und Ladys".
Elena Rud
Alternative/Independent
Besetzung: Elena Rudolph (Gesang) Eley Ellmer (Bass) Hendrik Noeller (Schlagzeug) Max Mumme (Keyboard/Synth) Rafael Kindermann (Gitarre)
Angefangen hat Elena Rud als Soloprojekt der Sängerin, die anderen Musiker sind erst nach und nach dazugekommen. Den Sound der Band beschreibt Elena als "Melancholic Loveshit" – in den Texten geht es um Bodypositivty, Feminismus und psychische Probleme, mit denen junge Menschen zu kämpfen haben. Musikalisch sieht die Münchener Band ihre Vorbilder ganz klar in den 80ern.
L I N
Elektropop
Besetzung: Linda Bender (Schlagzeug, Gesang, Gitarre, Synthesizer)
L I N war als Solokünstlerin beim Popcamp dabei. Leider kann sie gerade keine Konzerte spielen - aber es lohnt sich, sich ihre Videos anzuschauen. Denn: Alle Sounds, die sie für ihre Elektro-Pop-Songs benutzt, spielt sie live auf der Bühne ein - über ein Loop-Gerät. Das sieht ziemlich abgefahren aus. Ihre Songs, in denen sie von Brüchen mit der Norm erzählt, schreibt sie auf Englisch. Die Arrangements aus klarem Beat und sphärischen Klängen sind gut tanzbar.
Mele
Pop
Besetzung: Marlene Schittenhelm (Vocals, Bass, Keys) Beim PopCamp mit: Carl Tirschler (Gitarre) Hannes Hobbiebrunken (Keys) Luca Seitz (Drums) Marisa Gruna (Bass, Keys)
Mele, die eigentlich Marlene heißt, macht deutschsprachigen Pop mit Hang zu den 80ern. Die Solo-Künstlerin aus Osnabrück hat zum Popcamp ihre Band mitgebracht, mit der sie schon seit 2017 einige Songs veröffentlicht hat. Auf der Popcamp-Website lässt sie sich ganz bescheiden von Klaus Kinski vorstellen. Mozart und Gandhi sind auch mit dabei.
Leopold
Queerer Powerpop
Besetzung: Leopold (Vocals) Jakob Mecke (Keys, Gitarre, Backing Track/Producing, Backing Vocals) Chris Hoffmann (Drums)
Leopold beeindruckt in seinen Videos mit Stimme und kraftvollen Performances. In seiner Musik, die er "queeren Powerpop" nennt, geht es um Themen wie Identität, Homosexualität, Akzeptanz und Sichtbarkeit von LGBTIQ*. Die Songs schreibt er selbst und produziert sie zusammen mit seinem Keyboarder und Gitarristen Jakob Mecke.
Coaches und Dozent*innen im Jahr 2020:
Jens Eckhoff, künstlerischer Leiter Sandra Kloska, Coaching und Medientraining Stephanie Borm-Krüger, Gesangstraining Tim Tautorat, Arrangement, Songwriting & Producing Alissa Boss, Digitale Kommunikationsstrategien Bettina Habekost, Choreographie & Performance Jojo Tillmann, Licht & Bühnendesign Lillo Scrimali, Arrangement, Songwriting & Producing Michael von Rothkirch, Medien- und Vertragsrecht Moses Schneider, Arrangement, Songwriting & Producing Nicholas Müller, Arrangement, Texte und Songwriting Oliver Heinz, Medien- und Vertragsrecht Sandra Ludewig, Fotografie & Image Zebo Adam, Arrangement, Songwriting & Producing