Vergewaltigungsprozess von Avignon
Präsident Macron dankt Gisèle Pelicot für ihren Mut

Nach den Urteilen im Vergewaltigungsprozess von Avignon hat Frankreichs Präsident Macron Gisèle Pelicot für ihren Mut gedankt.

    Lisa Paus steht am Mikrofon und spricht. Im Hintergrund ist ein Plakat mit der Kontur eines Frauenkörpers zu sehen, daneben steht "Frei leben - ohne Gewalt"
    Lisa Paus (Bündnis90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht auf einer Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vor dem Brandenburger Tor. (picture alliance / Jörg Carstensen / Joerg Carstensen)
    Macron schrieb im Onlinedienst X an Pelicot gerichtet, sie habe Frankreich sowie die Welt bewegt und inspiriert. Pelicot habe erhobenen Hauptes für die Gerechtigkeit gekämpft. Die 72-Jährige hatte sich für ein öffentliches Verfahren eingesetzt, damit - Zitat - "die Scham die Seite wechselt". Viele sehen in ihr deshalb eine Ikone des Feminismus.
    In dem Prozess waren gestern der Hauptangeklagte - Pelicots ehemaliger Ehemann - und 50 weitere Täter zu teils langjährigen Haftstrafen wegen Vergewaltigung der Französin verurteilt worden.
    Die Vorständin des Deutschen Frauenrates, Haller, kritisierte das Strafmaß. Man sehe, in welcher Gesellschaft man lebe, wenn Männer dächten, ein Ehemann könne für seine Frau in sexuelle Handlungen einwilligen, sagte sie im Deutschlandfunk. Bundesfrauenministerin Paus forderte ebenfalls im DLF, Männer, die Zeugen sexualisierter Gewalt würden, dürften nicht wegschauen.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.