
Er sei bereits gestern mit einer französischen Militärmaschine ausgeflogen worden, berichtet der französische Radiosender RFI. Oppositionsvertreter bestätigten die Ausreise Rajoelinas und kündigten ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten an.
Proteste seit dem 25. September
In dem Inselstaat im Indischen Ozean demonstrieren seit Wochen Zehntausende junge Menschen. Auslöser waren Strom- und Wasserausfälle, Missstände im Bildungssystem sowie eine hohe Arbeitslosigkeit und weit verbreitete Armut. Nach friedlichen Protesten kam es auch zu Gewalt mit mehr als 20 Toten.
Gestern hatte sich die wichtige Armee-Einheit CAPSAT auf die Seite der Demonstrierenden gestellt. Rajoelina sprach daraufhin von einem Putschversuch.
Schon mehrere Präsidenten durch Putsch entmachtet
In Madagaskar sind schon mehrere Präsidenten durch Staatsstreiche gestürzt worden. Rajoelina selbst kam 2009 ebenfalls durch einen Putsch an die Macht und wurde Übergangspräsident. Auch damals spielte die CAPSAT-Einheit eine Rolle als treibende Kraft.
International stieß der damalige Putsch auf viel Kritik. Die Afrikanische Union setzte die Mitgliedschaft des Landes aus. Rajoelina gewann Ende 2018 die Präsidentschaftswahl und ist seit Januar 2019 offiziell im Amt. 2023 wurde er wiedergewählt, allerdings boykottierte die Opposition die Abstimmung.
Diese Nachricht wurde am 13.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.