Ukraine-Krieg
Selenskyj zu Besuch in Spanien - Appell an Biden und Xi

Der ukrainische Präsident Selenskyj wird heute in Spanien erwartet.

27.05.2024
    Porträt von Wolodymyr Selenskyj mit grünem Shirt vor blauem Hintergrund beim NATO Gipfel in Vilnius.
    In Spanien dürfte Präsident Selenskyj um weitere Unterstützung bitten. (Imago / NurPhoto / Beata Zawrzel)
    Geplant ist ein Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Sanchez. Selenskyj dürfte in Madrid um weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland werben. Spanien ist eines der Länder, das über das Flugabwehrsystem Patriot verfügt. Zuvor hatte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache erneut gefordert, der Ukraine auch den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland zu erlauben. Außerdem sei es nötig, die zugesagte Lieferung von Kampfflugzeugen des amerikanischen Typs F-16 zu beschleunigen, um den Druck auf die russischen Angreifer zu erhöhen.

    Selenskyj bittet Biden und Xi zur Teilnahme an Friedensgipfel

    Selenskyj rief zudem US-Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi zur Teilnahme am bevorstehenden Friedensgipfel in der Schweiz auf. Selenskyj veröffentlichte ein Video, das in den Ruinen einer am Donnerstag von Russland bombardierten Druckerei in Charkiw aufgenommen worden war. Darin appellierte er an die beiden Staatschefs, persönlich zu der Konferenz anzureisen, die Mitte Juni in der Nähe von Luzern geplant ist. Bislang werden zwar Vertreter der USA zu dem Treffen erwartet, nicht jedoch Biden. China sieht die Konferenz als enger Verbündeter Moskaus skeptisch.

    Russischer Angriff auf Baumarkt mit mindestens 16 Toten

    Selenskyjs Appell erfolgte kurz nach einem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw, bei dem nach ukrainischen Angaben mindestens 16 Menschen ums Leben kamen und 43 verletzt wurden. Der Baumarkt soll von zwei Lenkraketen getroffen worden sein. Das Gebäude geriet daraufhin in Brand. Selenskyj sprach von einem brutalen Angriff. Das russische Militär gab an, in dem Gebäude sei ein Waffenlager versteckt gewesen.
    EU-Ratspräsident Michel bezeichnete den Angriff als widerwärtig und betonte, man müsse dringend bei einer umfassenden Luftverteidigung vorankommen.
    Aus den Regionen Charkiw und Donezk im Osten der Ukraine werden inzwischen neue russische Angriffe gemeldet. Dabei wurden nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaften insgesamt vier Menschen getötet.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.