Regierungskrise in Frankreich
Premierminister Lecornu bietet Aussetzen der Rentenreform an

Der französische Premierminister Lecornu hat ein Aussetzen der umstrittenen Rentenreform bis nach der Präsidentschaftswahl angeboten.

    Der französische Premierminister Sebastien Lecornu (Mitte) hält seine Grundsatzrede vor der Nationalversammlung.
    Der französische Premierminister Sebastien Lecornu (Mitte) hält seine Grundsatzrede vor der Nationalversammlung. (A Thibault Camus)
    In einer Regierungserklärung sagte Lecornu vor den Abgeordneten der Nationalversammlung, das Rentenalter solle bis Januar 2028 nicht weiter heraufgesetzt werden. Damit kommt er der zentralen Forderung der oppositionellen Sozialisten entgegen. Sie hatten ihre Unterstützung von Lecornus Minderheitsregierung an eine Abschaffung der Rentenreform geknüpft. Fraktionschef Vallaud sprach von einem Sieg und einem Schritt in die richtige Richtung.
    Am Vormittag hatte das neue Kabinett einen Haushaltsentwurf vorgelegt, der Einsparungen von rund 30 Milliarden Euro im kommenden Jahr vorsieht. Damit soll das Haushaltsdefizit wieder auf unter fünf Prozent gedrückt werden.
    Frankreichs Linkspartei und der rechtspopulistische Rassemblement National haben Misstrauensanträge gegen Lecornu angekündigt.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.