Nahost-Krieg
Primor: Zustimmung der Hamas zu israelischem Waffenruhe-Vorschlag wäre "Selbstmord"

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Primor, hält das jüngste Waffenruhe-Angebot der Regierung seines Landes an die Hamas für eine Farce.

    Primor spricht auf einem Podium vor dunklem Hintergrund und gestikuliert dabei. Er ist lilafarben angestrahlt.
    Der ehemalige israelische Diplomat Avi Primor. (picture alliance / NurPhoto / Ying Tang)
    Die darin vorgesehene Freilassung aller Geiseln und die Entwaffnung der Terrororganisation im Gazastreifen würden einem "Selbstmord der Hamas" gleichkommen, sagte Primor im Deutschlandfunk. Israels Ministerpräsident Netanjahu wisse, dass der Vorschlag nicht durchführbar sei. Primor warf ihm und seinem Kabinett vor, den Krieg aus innenpolitischen Gründen in die Länge zu ziehen. Ohne den Krieg zerbräche Netanjahus Regierung. Neuwahlen würde er wahrscheinlich verlieren, betonte Primor.
    Die Hamas hatte den Vorschlag für eine 45-tägige Waffenruhe bereits als "völlig inakzeptabel" zurückgewiesen. Israels Militär hatte nach einer Waffenruhe Mitte März seine Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen. Später wurde eine neue Bodenoffensive gestartet, die zuletzt ausgeweitet wurde.
    Diese Nachricht wurde am 15.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.