Nach Bundestags-Entscheidung
Pro Asyl will juristisch gegen Aussetzung von Familiennachzug vorgehen

Die Flüchtlingsschutzorganisation Pro Asyl hält die gestern vom Bundestag beschlossene Aussetzung des Familiennachzugs für juristisch zweifelhaft.

    Syrische Flüchtlinge gehen mit Koffern und Taschen durch die Ankunftshalle eines deutschen Flughafens.
    Bisher durften durch den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte pro Monat 1000 Menschen einreisen. (picture alliance / dpa / Holger Hollemann)
    Man lasse das Gesetz rechtlich prüfen und würde Klagen dagegen unterstützen, sagte Geschäftsführer Kopp dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Kopp führte zur Begründung ein Rückwirkungsverbot an. Er kritisierte vor allem, dass der Familiennachzug rückwirkend auch bei Menschen ausgesetzt werde, die in dem Glauben nach Deutschland geflohen seien, sie könnten ihre Familie nachholen. Die Entscheidung sei inhuman und produziere Leid, betonte der Pro-Asyl-Geschäftsführer.
    Der Bundestag hatte gestern die Aussetzung des Familiennachzugs für Menschen mit sogenanntem subsidiären Schutzstatus beschlossen. Dies soll zunächst für zwei Jahre gelten. Unter subsidiären Schutz fallen häufig Bürgerkriegsflüchtlinge. Betroffen sind vor allem Menschen aus Syrien.
    Diese Nachricht wurde am 28.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.