Sonntag, 19. Mai 2024

Krieg im Gazastreifen
Pro-palästinensische Proteste an zahlreichen Hochschulen in Europa

An Hochschulen in Deutschland und Europa hat es erneut pro-palästinensische Proteste gegen den Krieg im Gazastreifen gegeben. In Berlin räumte die Polizei ein Protestcamp an der Freien Universität.

08.05.2024
    Polizeibeamte bringen während einer propalästinensischen Demonstration der Gruppe "Student Coalition Berlin" auf dem Theaterhof der Freien Universität Berlin außerhalb des Camps Demonstranten weg.
    An der Freien Universität Berlin räumt die Polizei ein Protest-Camp. (Sebastian Christoph Gollnow/dpa)
    Rund 150 Menschen sollen sich unangemeldet auf dem Gelände versammelt haben. Der Lehrbetrieb wurde für den Rest des Tages eingestellt. An der Universität Leipzig hielten Aktivisten das Audimax besetzt. Auch hier wurde der Hörsaal von der Polizei geräumt. In Paris schritten Einsatzkräfte zweimal vor einem Gebäude der renommierten Hochschule Science Po ein, um pro-palästinensische Versammlungen aufzulösen. Proteste gab es zudem unter anderem in Amsterdam, Bologna, in Zürich und in Wien.

    Kritik an Leitung der FU

    Der Zentralrat der Juden sprach mit Blick auf die Proteste in Berlin von einem antizionistischen und antisemitischen Hintergrund. Zentralratspräsident Schuster kritisierte die Universitätsleitung. Dass in ihrer Stellungnahme kein Wort über den ideologischen Unterbau vorkomme, sei für ihn "mehr als irritierend". Auch Berlins Regierender Bürgermeister Wegner warnte vor einem zunehmenden Antisemitismus an den Universitäten.
    Diese Nachricht wurde am 08.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.