"Auf Lücke gesetzt", haben sie sich, die drei großen Berliner Universitäten. So beschreibt der Präsident der TU Berlin, Kurt Kutzler, die Idee des Sparkonzepts, das der Akademische Senat seiner Hochschule verabschiedet hat. Die TU wird ein neues Gesicht bekommen und damit zum einen – fast so massiv wie vom Berliner Senat verlangt - ihr Budget kürzen. Zum anderen will die Hochschule ihre Studiengänge modernisieren und sich auf ihre Aufgaben als technische Uni konzentrieren. Im Einzelnen heißt das: fast alle geisteswissenschaftlichen Studiengänge sollen in einer etwa fünfjährigen Übergangszeit auslaufen. Wie Kutzler versichert, schärfe man insgesamt das Profil seiner TU, so bedauerlich einzelne Einschnitte auch seien:
Sicher ist es für mich schmerzhaft, der Verzicht auf die Geisteswissenschaften. Wir haben die Akzente sind so gesetzt, dass wir uns auf Kernaufgaben konzentrieren und kooperieren können mit der Wirtschaft.
Die Lehrerausbildung in der Hauptstadt obliegt künftig allein den anderen beiden Hochschulen. Immerhin: erhalten bleibt das renommierte Zentrum für Antisemitismusforschung der TU. Der traditionsreiche Fachbereich Architektur wiederum schrumpft, und schließlich werden die Diplomstudiengänge VWL und BWL eingestellt. Dafür soll es zum Beispiel eine Neuorientierung bei den Wirtschaftsingenieuren oder auch den Wirtschaftsmathematikern geben, sofern sich das kostenneutral machen lässt.
Die TU hat in ihrer jüngsten Geschichte mehrfach Umstrukturierungen erlebt: Lehrten hier in den 80er Jahren noch 630 Professoren, so sind es derzeit kaum mehr als 330. Weitere 62 Professuren werden nunmehr gestrichen, was den Verlust von etwa 120 Stellen im akademischen Mittelbau, von ebenso vielen Jobs in der Technik und etwa 50 Stellen in der Verwaltung nach sich zieht. Die Zahl der Studienplätze, um die die TU schrumpft, lässt sich nur schätzen. Etwa 3000 Studenten weniger – das passe wohl kaum zu den Versicherungen der Politik, Wissenschaft und Forschung zu stärken, moniert Präsident Kurt Kutzler:
Wir wollen auf der einen Seite Elite haben, das kostet, mehr Menschen auszubilden, kostete auch. Ich gehe davon aus, das ist kein Gummiband, das man überdehnen kann, ohne dass es reißt. Wie überdehnt: Zum Beispiel im Maschinenbau haben wir derzeit schon ein Drittel mehr Studenten, als die Ausstattung zulässt.
Dennoch wolle die gebeutelte TU nun ihre Kräfte sammeln, sich mit der FU und der Humboldtuni zusammentun und in den Wettbewerb um die Exzellenzförderung der Bundesregierung eintreten.
Zu Wort gemeldet hat sich unterdessen auch die Frauenbeauftragte der TU, die sich mit den Sparvorschlägen offenkundig nicht anzufreunden weiß. Ihre Befürchtung: das Ende der geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge wird insbesondere Frauen treffen und das Geschlechterverhältnis an der TU komplett verändern. Etwa ein Drittel der gegenwärtig eingeschriebenen Studentinnen und die Mehrzahl der weiblichen Wissenschaftler arbeiten in den nunmehr auslaufenden oder zu reduzierenden Studiengängen. Wird die TU also wieder zur Männerdomäne, so verbaue sie sich nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht eine Chance: in EU-Fördertöpfe beispielsweise kann schließlich nur greifen, wer die Bedingungen der Gleichberechtigung in Forschung und Lehre erfüllt.
Sicher ist es für mich schmerzhaft, der Verzicht auf die Geisteswissenschaften. Wir haben die Akzente sind so gesetzt, dass wir uns auf Kernaufgaben konzentrieren und kooperieren können mit der Wirtschaft.
Die Lehrerausbildung in der Hauptstadt obliegt künftig allein den anderen beiden Hochschulen. Immerhin: erhalten bleibt das renommierte Zentrum für Antisemitismusforschung der TU. Der traditionsreiche Fachbereich Architektur wiederum schrumpft, und schließlich werden die Diplomstudiengänge VWL und BWL eingestellt. Dafür soll es zum Beispiel eine Neuorientierung bei den Wirtschaftsingenieuren oder auch den Wirtschaftsmathematikern geben, sofern sich das kostenneutral machen lässt.
Die TU hat in ihrer jüngsten Geschichte mehrfach Umstrukturierungen erlebt: Lehrten hier in den 80er Jahren noch 630 Professoren, so sind es derzeit kaum mehr als 330. Weitere 62 Professuren werden nunmehr gestrichen, was den Verlust von etwa 120 Stellen im akademischen Mittelbau, von ebenso vielen Jobs in der Technik und etwa 50 Stellen in der Verwaltung nach sich zieht. Die Zahl der Studienplätze, um die die TU schrumpft, lässt sich nur schätzen. Etwa 3000 Studenten weniger – das passe wohl kaum zu den Versicherungen der Politik, Wissenschaft und Forschung zu stärken, moniert Präsident Kurt Kutzler:
Wir wollen auf der einen Seite Elite haben, das kostet, mehr Menschen auszubilden, kostete auch. Ich gehe davon aus, das ist kein Gummiband, das man überdehnen kann, ohne dass es reißt. Wie überdehnt: Zum Beispiel im Maschinenbau haben wir derzeit schon ein Drittel mehr Studenten, als die Ausstattung zulässt.
Dennoch wolle die gebeutelte TU nun ihre Kräfte sammeln, sich mit der FU und der Humboldtuni zusammentun und in den Wettbewerb um die Exzellenzförderung der Bundesregierung eintreten.
Zu Wort gemeldet hat sich unterdessen auch die Frauenbeauftragte der TU, die sich mit den Sparvorschlägen offenkundig nicht anzufreunden weiß. Ihre Befürchtung: das Ende der geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge wird insbesondere Frauen treffen und das Geschlechterverhältnis an der TU komplett verändern. Etwa ein Drittel der gegenwärtig eingeschriebenen Studentinnen und die Mehrzahl der weiblichen Wissenschaftler arbeiten in den nunmehr auslaufenden oder zu reduzierenden Studiengängen. Wird die TU also wieder zur Männerdomäne, so verbaue sie sich nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht eine Chance: in EU-Fördertöpfe beispielsweise kann schließlich nur greifen, wer die Bedingungen der Gleichberechtigung in Forschung und Lehre erfüllt.