Ein Konferenzraum, um den Tisch sitzen gut zwei Dutzend Menschen mit rauchenden Köpfen. Man spricht englisch, französisch, rumänisch, flämisch. Kreuz und quer! Die Professoren und Studenten drehen sich gerade um die Frage: Wie wollen wir uns nennen? Alle Sprachen und Kulturen unter einen Hut zu bekommen ist schwierig - so wie in Brüssel - nun auch in London in diesem Konferenzraum! Am Ende steht der Name Micro Europa. Unter Micro Europa soll künftig das gemeinsame Programm von acht Hochschulradios firmieren. Weniger kontrovers als die Diskussion um den gemeinsamen Namen ist das grundsätzliche Ziel des Netzwerks.
"Die Idee ist über Europa horizontal zu berichten. Nicht die übliche Brüssel-top-down-Berichterstattung. Wir wollen jeden Monat mit einem neuen Thema von einer Region in die andere schauen. Jetzt zum Beispiel wollen wir wissen, wie das Thema Europawahl in London diskutiert wird oder Gleiches im rumänischen Cluj. Was sagen die Menschen in Tübingen über das Thema Wahl und Europa?"
Marc Sinnaeve von der medienwissenschaftlichen Hochschule IHECS in Brüssel leitet den Verbund Micro Europa. Gefunden haben er und seine europäischen Hochschulkollegen eher zufällig: bei einem Studiobesuch im französischen Nantes. Sinnaeve und seinen Mitstreitern geht es bei dem Netzwerk nicht nur um Informationsaustausch zu bestimmten Themen, es geht um Grundsätzlicheres.
"It's a kind of unofficial goal to build up a kind of informal network for future journalists!"
Studenten heute, Journalisten morgen. Kontakte über die europäischen Grenzen hinweg! Noch sind das Träume.
Auch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. Alltägliche Probleme gilt es zu bewältigen, so das Thema Geld. Das Projekt ist bisher mit 25.000 Euro von der EU bezuschusst worden. Damit wurden die Treffen finanziert, wie dieses in London. Um das Netzwerk auf solidere Füßen zu stellen und um weitere Gelder akquiriert zu können, wird gerade an einer Satzung gearbeitet. Das Ziel ist die Gründung eines Vereins.
Aber nicht nur administratives muss abgestimmt werden, es dreht sich auch um Inhalte. Ein Radiobeitrag aus Tübingen - gesendet in Brüssel. In dem Stück geht es um Minderheiten, um Siebenbürgen und ihr Leben in Deutschland. Der Beitrag - egal in welcher Sprache ursprünglich erstellt - wird ins Englische übersetzt. Danach werden der Text und die O-Töne auf einen gemeinsamen Server gestellt. Hier kann sich dann jedes Mitglied des Netzwerks bedienen und übersetzen. So wird zum Beispiel aus einem deutschen ein französischer Beitrag.
Marianne Janssen von der Katholischen Hochschule in Mechelen hat mit ihren Journalistik-Studenten bereits einige Beiträge für Micro Europa produziert. Das war nicht immer einfach. In Belgien sind - wie überall anders auch - die Lehrpläne der Studierenden voll. Die Mitarbeit ist freiwillig.
"Die größte Schwierigkeit war eigentlich die richtigen Studenten zu finden, die innerhalb der Deadlines diese Reportagen machen konnten. Nächstes Jahr wird es wahrscheinlich ein Bestandteil unseres Curriculums. Und dann habe die noch Angst gehabt, dass sie das alles nicht fertigbekommen und sie wollen doch Qualität produzieren und sie sind auch stolz darauf."
Stolz sind auch die Teilnehmer des Treffens in London. Das Projekt Micro Europa nimmt Gestalt an. Die Themen der nächsten Monate wurden verabredet, Absprachen über Deadlines getroffen und auf einen gemeinsamen Jingle hat man sich geeinigt. So sollen künftig an den acht Uniradios die Sendungen von Micro Europa eingeläutet werden.
"Die Idee ist über Europa horizontal zu berichten. Nicht die übliche Brüssel-top-down-Berichterstattung. Wir wollen jeden Monat mit einem neuen Thema von einer Region in die andere schauen. Jetzt zum Beispiel wollen wir wissen, wie das Thema Europawahl in London diskutiert wird oder Gleiches im rumänischen Cluj. Was sagen die Menschen in Tübingen über das Thema Wahl und Europa?"
Marc Sinnaeve von der medienwissenschaftlichen Hochschule IHECS in Brüssel leitet den Verbund Micro Europa. Gefunden haben er und seine europäischen Hochschulkollegen eher zufällig: bei einem Studiobesuch im französischen Nantes. Sinnaeve und seinen Mitstreitern geht es bei dem Netzwerk nicht nur um Informationsaustausch zu bestimmten Themen, es geht um Grundsätzlicheres.
"It's a kind of unofficial goal to build up a kind of informal network for future journalists!"
Studenten heute, Journalisten morgen. Kontakte über die europäischen Grenzen hinweg! Noch sind das Träume.
Auch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. Alltägliche Probleme gilt es zu bewältigen, so das Thema Geld. Das Projekt ist bisher mit 25.000 Euro von der EU bezuschusst worden. Damit wurden die Treffen finanziert, wie dieses in London. Um das Netzwerk auf solidere Füßen zu stellen und um weitere Gelder akquiriert zu können, wird gerade an einer Satzung gearbeitet. Das Ziel ist die Gründung eines Vereins.
Aber nicht nur administratives muss abgestimmt werden, es dreht sich auch um Inhalte. Ein Radiobeitrag aus Tübingen - gesendet in Brüssel. In dem Stück geht es um Minderheiten, um Siebenbürgen und ihr Leben in Deutschland. Der Beitrag - egal in welcher Sprache ursprünglich erstellt - wird ins Englische übersetzt. Danach werden der Text und die O-Töne auf einen gemeinsamen Server gestellt. Hier kann sich dann jedes Mitglied des Netzwerks bedienen und übersetzen. So wird zum Beispiel aus einem deutschen ein französischer Beitrag.
Marianne Janssen von der Katholischen Hochschule in Mechelen hat mit ihren Journalistik-Studenten bereits einige Beiträge für Micro Europa produziert. Das war nicht immer einfach. In Belgien sind - wie überall anders auch - die Lehrpläne der Studierenden voll. Die Mitarbeit ist freiwillig.
"Die größte Schwierigkeit war eigentlich die richtigen Studenten zu finden, die innerhalb der Deadlines diese Reportagen machen konnten. Nächstes Jahr wird es wahrscheinlich ein Bestandteil unseres Curriculums. Und dann habe die noch Angst gehabt, dass sie das alles nicht fertigbekommen und sie wollen doch Qualität produzieren und sie sind auch stolz darauf."
Stolz sind auch die Teilnehmer des Treffens in London. Das Projekt Micro Europa nimmt Gestalt an. Die Themen der nächsten Monate wurden verabredet, Absprachen über Deadlines getroffen und auf einen gemeinsamen Jingle hat man sich geeinigt. So sollen künftig an den acht Uniradios die Sendungen von Micro Europa eingeläutet werden.