Ausladung von Münchner Philharmonikern
Prosor spricht von Antisemitismus - Weimer richtet Protestschreiben an belgische Kollegin

Der israelische Botschafter in Deutschland, Prosor, hat die Ausladung der Münchner Philharmoniker mit dem israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival als "puren Antisemitismus" bezeichnet.

    Lahav Shani, zukünftiger Chefdirigent der Münchner Philharmoniker
    Lahav Shani (picture alliance / dpa / Sven Hoppe)
    Musiker, Besucher und Sponsoren der Veranstaltung in Belgien kämen aus aller Welt. Ausgerechnet der Dirigent aus Israel werde jedoch ausgeladen, kritisierte Prosor in den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
    Die Organisatoren des Festivals in der belgischen Stadt Gent warfen dem Dirigenten vor, sich angesichts des Gaza-Kriegs nicht von der Regierung Netanjahu distanziert zu haben. Die Bundesregierung protestierte gegen das Vorgehen der Veranstalter. Kulturstaatsminister Weimer sagte dem Fernsehsender "Welt", er habe einen Brief an seine belgische Amtskollegin geschrieben. Die Bundesregierung wolle nicht akzeptieren, was dort passiert sei. Weimer sagte, es erinnere an die dunkelsten Zeiten des 20. Jahrhunderts, wenn Künstler Hausverbote bekämen, weil sie Juden seien und aus Israel kämen.
    Diese Nachricht wurde am 12.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.