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Proxima Centauri

Sollten Reisen mit höherem Tempo als Lichtgeschwindigkeit je möglich sein, wäre unser nächste Sternnachbar Proxima Centauri ein gutes Ziel. Er ist nur gut vier Lichtjahre entfernt. Der Anblick dürfte umwerfend sein.

Von Damond Benningfield | 30.04.2008
    Proxima Centauri ist ein Roter Zwerg. Er ist kleiner und kühler als die Sonne - und hat weniger Masse. Auch ist er so blass, dass man ein Teleskop benötigt, um ihn von der Erde aus zu sehen.

    Trotzdem dürfte der Stern aus der Nähe ziemlich beeindruckend sein. Auf Proxima Centauri gibt es regelmäßig Ausbrüche von Röntgenstrahlen. Diese großen Flares könnten tödlich sein, wenn man ihnen zu nahe kommt.

    Der Stern ist so aktiv, weil er wie ein Suppentopf brodelt. Heißes Gas steigt aus seinem Inneren auf, kühlt ab, wenn es die Oberfläche erreicht und sinkt wieder in das Sterninnere zurück.

    Bei diesem Prozess entstehen starke Magnetfelder, deren Kraftlinien sich verdrillen, während der Stern sich dreht. Deshalb gibt es auf der Oberfläche von Proxima Centauri gewaltige magnetische Stürme. In Relation zur Größe des Sterns sind sie gewaltiger als die auf der Sonne. Wenn sich die Linien des Magnetfelds miteinander verheddern kommt es zu magnetischen Kurzschlüssen, bei denen elektromagnetische Strahlung und energiereiche Teilchen in Form eines so genannten Flares ins All schießen.

    Für Leben in der Umgebung des Sterns wären solche Ausbrüche sehr schlecht. Bisher hat man bei Proxima Centauri keinen Planeten gefunden, d.h. keinen Ort für mögliches Leben. Zukünftige Besucher könnten also nirgendwo landen. Sie müssten den aktiven Stern aus der Ferne beobachten.