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Prozess
Bewährungsstrafe für Ex-BayernLB-Chef Schmidt

Im Prozess um den Milliarden-Fehlkauf der österreichischen Krisenbank Hypo Group Alpe Adria hat das Landgericht München den ehemaligen BayernLB-Chef Werner Schmidt wegen Bestechung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Weil Schmidt geständig war, ließ das Gericht den Vorwurf der Untreue fallen.

27.10.2014
    Der ehemalige Chef der BayernLB Werner Schmidt
    Bestechung ja, aber keine Untreue ( picture alliance / dpa / Tobias Hase)
    Das Landgericht München verurteilte den 71-Jährigen wegen Bestechung des früheren Kärntner Regierungschefs Jörg Haider zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem soll er 100.000 Euro zahlen. Schmidt hatte die Tat zuvor eingeräumt. Der verstorbene Politiker soll 2,5 Millionen Euro für das Klagenfurter Fußballstadion gefordert haben, damit er dem Verkauf der Bank zustimmt.
    Milliarden-Desaster Hypo-Übernahme
    Für den Vorwurf, Schmidt habe für die Hypo zu viel bezahlt und damit Geld der BayernLB veruntreut, sah das Gericht dagegen keine Beweise. Die Staatsanwaltschaft hatte in mehr als 50 Prozesstagen vergeblich versucht, das Gericht davon zu überzeugen, die ursprünglich acht beschuldigten Vorstände hätten mit dem Einstieg bei der Hypo vorsätzlich Geld der BayernLB veruntreut. Zwei von ihnen wurden vorzeitig aus dem Verfahren entlassen, gegen vier weitere wurde der Prozess im August mangels hinreichender Beweise gegen Geldauflagen eingestellt.
    Die Hypo-Übernahme im Jahr 2007 erwies sich für die Bayerische Landesbank und die Steuerzahler als Milliarden-Desaster. Die österreichische Bank wurde 2009 notverstaatlicht und steht mittlerweile vor der Abwicklung.
    (pg/bor)