Montag, 13. Mai 2024

Niger
Putschisten verbieten Demonstrationen

Nach der Machtübernahme des Militärs im westafrikanischen Niger haben die Putschisten jegliche Demonstrationen untersagt.

28.07.2023
    Niger, Niamey: In diesem Bild aus einem von ORTN zur Verfügung gestellten Video gibt Oberstmajor Amadou Abdramane (vorne, M) eine Erklärung ab, während eine Delegation von Militäroffizieren im nigrischen Staatsfernsehen erscheint, um eine Reihe von Kommuniquees zu verlesen, in denen sie ihren Staatsstreich ankündigen.
    Putsch im Niger (Uncredited / ORTN / AP / dpa / Uncredited)
    Das nigrische Innenministerium erklärte in der Hauptstadt Niamey, die Maßnahme diene dem Schutz der Bürger.
    Offiziere der Präsidentengarde hatten den im Jahr 2021 gewählten Präsidenten Bazoum am Mittwoch in seinem Palast festgesetzt. Später verkündeten zehn Militärs im Fernsehen die Machtübernahme eines sogenannten "Nationalen Rats für die Rettung des Vaterlands". Gestern hatte sich dann die Armee des Landes an die Seite der Putschisten gestellt.
    Der Staatsstreich stieß international auf Kritik. Unter anderem die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas forderten den Rückzug der Putschisten.
    In Berlin äußerte die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann die Sorge, dass die Machtübernahme negative Folgen für den Abzug der Bundeswehr aus Mali haben könnte. Diese unterhält im Niger einen Stützpunkt, der als Drehkreuz für den Abzug der Truppe aus dem Nachbarland fungiert.
    Diese Nachricht wurde am 28.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.