Archiv


Qualitätssicherung

    Das Hochschulrahmengesetz ermöglicht seit 1998 die Einführung neuer Studiengänge. Seitdem sind rund 300 dieser neuen Studienmöglichkeiten mit den Abschlüssen Bachelor (BA) und Master (MA) entstanden. Vor allem in den Krisenfächern - bei den Ingenieur- und Geisteswissenschaftlern - schießen sie aus dem Boden. In den Fächern also, in denen entweder Studenten oder Berufsperspektiven fehlen. Wettbewerb und Vielfalt sind zwar gewünscht, um aber Wildwuchs zu vermeiden, sei es die Absicht der Hochschulrektoren gewesen "ein Verfahren mit einem Gütestempel für die verschiedenen Studiengänge einzuführen, um die Qualität und eine gewisse Vergleichbarkeit der Studiengänge in Deutschland zu ermöglichen", so der Vorsitzende des Akkreditierungsrates, Professor Dr. Karl-Heinz Hoffmann. Bisher wurden die Studiengänge nur von den Wissenschaftsministerien genehmigt. Dabei spielten eher formale als inhaltliche Kriterien eine Rolle. Nun sollen die vom Akkreditierungsrat genehmigten Akkreditierungsagenturen die Begutachtung anhand übergreifender Kriterien durchzuführen.

    Der heute vorgestellte, länderübergreifende Akkreditierungsrat, der nach Beschluss der Kultusministerkonferenz eingerichtet wurde, wird seinerseits diese Akkreditierungsagenturen begutachten. Da sich die Hochschulrektoren und die Kultusminister nicht auf eine Akkreditierungsagentur einigen konnten, wird es neben der Vielfalt der neuen Studiengänge auch eine Vielfalt der Agenturen geben. Die beschlossenen Mindeststandards sehen vor, dass die Akkreditierungsagenturen die neuen Studiengänge auf Qualität in Lehre und Studium prüfen. Mit diesem Verfahren soll die internationale Anerkennung der Studienabschlüsse verbessert werden. Ebenso soll sichergestellt werden, dass die neuen Studienmöglichkeiten die Studierenden zu einem Beruf befähigen. Diese Prüfung soll unabhängig von Hochschulen, Wirtschafts- und Berufsverbänden geschehen. Streng genommen erfüllt aber keine der bereits bestehenden oder sich neu gründenden Agenturen diese Kriterien, denn sie sind nah an Berufs- und Wirtschaftsverbänden angesiedelt. Heute schon gibt es beim Deutschen Industrie- und Handelstag eine Agentur für die wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge und der Verband deutscher Ingenieure will in naher Zukunft ebenfalls akkreditieren. Wenn nun aber der DIHT oder der Verband deutscher Ingenieure Studiengänge begutachtet, so ist zu erwarten, dass der Druck noch stärker auf die Berufsausbildung gehen wird.

    Related Links

    Die beschlossenen Mindeststandards und Kriterien sind beim AkkreditierungsRat einzusehen.

    Sekretariat des AkkreditierungsRates Postfach 20 14 48 53144 Bonn Tel.: 0228 - 302283 Fax.: 0228- 302278 E-Mail: sekr@akkreditierungsrat.de