''Queer Studies'' - Quer zur gewohnten Sichtweise

An der Universität Hamburg setzt sich die AG LesBiSchwule Studien für die Einrichtung eines interdisziplinären Instituts und eines Studiengangs für Bi- und Homosexuelle Studien ein. Als Vorbild gelten dabei die sogenannten Queer Studies oder Gay and Lesbian Studies, wie sie seit rund zehn Jahren in den USA und den Niederlanden betrieben werden. Das Konzept von Queer geht dabei über die Kategorien Mann, Frau und Homosexuell hinaus, erklärt Birgit Bauer von der Hamburger AG: "Es erweitert sie um Bisexuelle, Transsexuelle oder -wie es in Deutschland manchmal übersetzt wird - Transidentische, die in keine der genannten Kategorien passen. Politisch und theoretisch gibt es eine Weiterentwicklung dahingehend, das Augenmerk verschärft auf die Konstruktion von Geschlecht und Sexualität zu richten." Entsprechende Ansätze verfolgten seit 1995 in Deutschland die hierzulande bislang einzigartigen SchwulLesbischen Studien Bremen, deren Finanzierung allerdings nach gut drei Jahren ausgelaufen ist. An verschiedenen Hochschulen haben sich interdisziplinäre Vortragsreihen zur Geschlechterforschung verankert, die auch nach der historischen und gesellschaftlichen Konstruktion von Geschlecht fragen. Die Hamburger Initiative will diese Ansätze bündeln und längerfristig institutionell absichern. Ob ihr Vorstoß Erfolg haben wird, ist angesichts leerer Kassen ungewiss. Gunter Schmidt von der Abteilung Sexualwissenschaft an der Uni Hamburg hofft es jedenfalls: "Wichtig ist, dass man kein Diplom-Queer-Forscher wird, sondern weiterhin einen Abschluss als Psychologe, Soziologe oder Literaturwissenschaftler macht mit einem Teilstudium Queer Studies."

Related Links

Kontaktadresse: LesBiSchwule Studien c/o AStA der Universität Hamburg Von-Melle-Park 5 D-20146 Hamburg Tel. (040) 45 02 04 37

SchwulLesbische Studien Bremen, auch unter dieser alternativen Adresse.

Links zu verschiedenen Internetseiten zum Thema "Homo Studies"

Homostudien in NRW