Der WM-Dritte von 2007 habe gegenüber seinem damaligen Vertragspartner wahrheitswidrig erklärt, er könne hundertprozentig ausschließen, jemals mit dem Dopingmittel CERA in Berührung gekommen zu sein.
Das zieht die Staatsanwaltschaft nun in Zweifel. Und so droht nun ein Präzedenzfall, weil es nicht - wie zuvor bei Schumachers Kollegen Patrik Sinkewitz - um die Klage eines Privatsponsors, sondern um die mögliche Irreführung von Schumachers damaligen Arbeitgeber geht: der HSM Holczer Radsport Marketing GmbH in Herrenberg. Sie führte damals das vom Sprudelhersteller Gerolsteiner gesponserte Schumacher-Team.
Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass ein Erfolg der Stuttgarter Staatsanwälte auch die seit 2006 andauernde "Causa Jan Ullrich" beeinflussen wird. Der Fall Schumacher wird den Internationalen Sportgerichtshof CAS nicht tangieren. Denn dieser wird nur darüber befinden, ob der Schweizer Verband seine Ermittlungen gegen den 2007 zurückgetretenen Tour-Sieger von 1997 wieder aufnehmen muss. Der Schweizer Verband, bei dem Ullrich einst als Profi lizenziert war, hatte sich nach jahrelangem Zögern für den Fall nicht zuständig erklärt. Dagegen hatten der Weltverband UCI sowie Antidoping Schweiz geklagt.
Nun soll - nach ständigen Vertagungen - im Grunde endlich geklärt werden, ob Ullrich 2006 den Einsatz verbotener Mittel nur vorgesehen oder tatsächlich gedopt hat? Es gäbe keinen Zweifel an dessen Dopingschuld, hatte schon am 3. April 2007 der Bonner Staatsanwalt Fred Apostel behauptet. Wörtlich sagte er: "Denn das Blut, das in Spanien bei Dr. Eufemiano Fuentes gefunden wurde, ist von ihm."
Trotz erdrückender Indizien hat Ullrich bisher jegliche Verbindung zu Fuentes bestritten - und ist weder in der Schweiz, noch in Deutschland gesperrt worden. Ullrichs Profi-Karriere endete 2007 dennoch: Im Sommer 2010 verabschiedete er sich vorerst aus der Öffentlichkeit - ein Burnout erforderte Ruhe und ärztliche Betreuung.
Sein Freund Frank Wörndl, 1987 Slalom-Weltmeister, besuchte ihn in der Klinik und sprach mit den Ärzten. Sie hatten Ullrich - aus therapeutischen Gründen - geraten, nach fünf Jahren Pause wieder aufs Rad zu steigen. Schon im Frühjahr 2011 saß er täglich drei Stunden auf dem Rad und steigerte sich auf fünfmal pro Woche. Warum? Am 20. November, wenn der CAS urteilen will, bestreitet der 37-Jährige im fernen Miami das Finale eines Jedermann-Radmarathons.
Das zieht die Staatsanwaltschaft nun in Zweifel. Und so droht nun ein Präzedenzfall, weil es nicht - wie zuvor bei Schumachers Kollegen Patrik Sinkewitz - um die Klage eines Privatsponsors, sondern um die mögliche Irreführung von Schumachers damaligen Arbeitgeber geht: der HSM Holczer Radsport Marketing GmbH in Herrenberg. Sie führte damals das vom Sprudelhersteller Gerolsteiner gesponserte Schumacher-Team.
Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass ein Erfolg der Stuttgarter Staatsanwälte auch die seit 2006 andauernde "Causa Jan Ullrich" beeinflussen wird. Der Fall Schumacher wird den Internationalen Sportgerichtshof CAS nicht tangieren. Denn dieser wird nur darüber befinden, ob der Schweizer Verband seine Ermittlungen gegen den 2007 zurückgetretenen Tour-Sieger von 1997 wieder aufnehmen muss. Der Schweizer Verband, bei dem Ullrich einst als Profi lizenziert war, hatte sich nach jahrelangem Zögern für den Fall nicht zuständig erklärt. Dagegen hatten der Weltverband UCI sowie Antidoping Schweiz geklagt.
Nun soll - nach ständigen Vertagungen - im Grunde endlich geklärt werden, ob Ullrich 2006 den Einsatz verbotener Mittel nur vorgesehen oder tatsächlich gedopt hat? Es gäbe keinen Zweifel an dessen Dopingschuld, hatte schon am 3. April 2007 der Bonner Staatsanwalt Fred Apostel behauptet. Wörtlich sagte er: "Denn das Blut, das in Spanien bei Dr. Eufemiano Fuentes gefunden wurde, ist von ihm."
Trotz erdrückender Indizien hat Ullrich bisher jegliche Verbindung zu Fuentes bestritten - und ist weder in der Schweiz, noch in Deutschland gesperrt worden. Ullrichs Profi-Karriere endete 2007 dennoch: Im Sommer 2010 verabschiedete er sich vorerst aus der Öffentlichkeit - ein Burnout erforderte Ruhe und ärztliche Betreuung.
Sein Freund Frank Wörndl, 1987 Slalom-Weltmeister, besuchte ihn in der Klinik und sprach mit den Ärzten. Sie hatten Ullrich - aus therapeutischen Gründen - geraten, nach fünf Jahren Pause wieder aufs Rad zu steigen. Schon im Frühjahr 2011 saß er täglich drei Stunden auf dem Rad und steigerte sich auf fünfmal pro Woche. Warum? Am 20. November, wenn der CAS urteilen will, bestreitet der 37-Jährige im fernen Miami das Finale eines Jedermann-Radmarathons.