Südgeorgien ist eine unwirtliche Gegend. Rund drei Viertel der auf der Höhe von Feuerland, aber 2000 Kilometer weiter östlich gelegenen Insel sind von Gletschern bedeckt. Über die im Sommer eisfreien Küstenabschnitte tosen ständig böige Winde. Es sind nicht gerade wünschenswerte Bedingungen, um vom Helikopter aus Hunderttausende von Ködern mit Rattengift zu verteilen.
"Das Wetter war stets die größte Herausforderung. Südgeorgien ist berüchtigt wegen seiner kalten Fallwinde, die von den Gletschern herab blasen. Wir sind in entlegene Regionen geflogen, wo noch nie zuvor jemand geflogen ist. Jeder Tag stellte uns neu vor die große Aufgabe, dieses bemerkenswerte Projekt sicher zu stemmen. Und ich bin erleichtert, sagen zu können, dass alle heil wieder zurückgekehrt sind."
Der Zoologe Tony Martin ist der Leiter des sogenannten "Team Rat" des South Georgia Heritage Trust. Die britische Naturschutzorganisation setzt sich für den Erhalt des Naturerbes von Südgeorgien ein. Dazu gehört das Ziel, die Insel von den Ratten zu befreien, die erst vor rund 200 Jahren mit dem Menschen dorthin gelangten. Die Ratten rauben die Nester der Seevögel aus und dezimieren so deren wertvolle Bestände. Albatrosse, Sturmvögel, aber auch der Pipit, der einzige Singvogel der Insel, sind davon betroffen. In diesem Frühjahr war das Team Rat mit 25 Mitarbeitern drei Monate lang vor Ort. Es waren Wochen härtester Arbeit, wie Tony Martin nun nach der Rückkehr berichtet.
"Jeden Tag waren wir vor Sonnenaufgang auf den Beinen, um die neuesten Wetterberichte zu checken. Deuteten sich fliegbare Bedingungen an, bereiteten wir die drei Helikopter vor, um mit dem ersten Tageslicht aufzubrechen. Den ganzen Tag lang haben wir dann Säcke mit Giftködern in die Transportbehälter unter den Helikoptern gefüllt, mit denen sie aus der Luft verteilt wurden."
Die Helikopterpiloten mussten trotz turbulenter Bedingungen ein genau definiertes räumliches Raster abfliegen. Ziel war es, von der Küste bis ins gebirgige Hinterland im Durchschnitt alle sechs Meter einen Pellet mit Rattengift fallen zu lassen. Insgesamt verteilte das Team Rat 200 Tonnen Giftköder auf 580 Quadratkilometer. 70 Prozent der eisfreien Flächen Südgeorgiens wurden auf diese Weise bestückt. Bleibt die Frage, ob die Aktion auch erfolgreich war?
"Kurzfristig können wir uns nicht sicher sein. Alles was wir tun können, ist, die Giftköder so zu verteilen, dass jede Ratte auf der Insel die Chance hat, das Gift zu fressen. Und dann können wir nur hoffen. Ich kann immerhin sagen, dass wir auf der Fläche, die wir vor zwei Jahren erstmals so behandelt haben, offenbar erfolgreich waren. In dieser Region gibt es keine Anzeichen mehr von Ratten oder Mäusen."
Bereits 2011 hatte Tony Martin die erste Phase der Rattenausrottung auf Südgeorgien geleitet. Dass dort überhaupt ein stufenweises Vorgehen möglich ist, liegt an der besonderen Topologie der Insel. Zahlreiche Gletscher ergießen sich von den Hochlagen bis ins Meer und trennen so einzelne Siedlungsgebiete der Ratten voneinander ab. Ist eine Inselregion erst einmal rattenfrei, können die Nagetiere sie nicht mehr von benachbarten Bezirken aus zurückerobern. Und sollten in den nächsten Jahren in einzelnen Regionen doch noch Ratten gesichtet werden, müssten nur diese Bereiche, aber nicht mehr die ganze Insel erneut behandelt werden. Das mindert auch das Risiko, das von dem ausgebrachten Rattengift für andere Tierarten ausgeht.
"Eine meiner Aufgaben ist es, den möglichen Schaden für andere Tiere auf der Insel zu minimieren. Vor allem darf kein dauerhafter Schaden eintreten. Selbst wenn einige Vögel durch das Gift sterben könnten, sollten die Verluste nur gering ausfallen und in kurzer Zeit ausgeglichen werden. Und ich freue mich, sagen zu können, dass dies bisher auch der Fall ist."
Läuft alles nach Plan, sollen ab 2015 auf dem verbliebenen Drittel der Fläche Südgeorgiens die restlichen Ratten vergiftet werden. Um das zu ermöglichen, muss der South Georgia Heritage Trust aber erst noch weitere Spenden einsammeln. Bisher hat der weitgehend privat finanzierte Kampf gegen die Ratten schon rund sechs Millionen Euro gekostet. Für die dritte und den Hoffnungen nach letzte Phase müssen noch einmal mehr als zwei Millionen Euro zusammenkommen.
"Das Wetter war stets die größte Herausforderung. Südgeorgien ist berüchtigt wegen seiner kalten Fallwinde, die von den Gletschern herab blasen. Wir sind in entlegene Regionen geflogen, wo noch nie zuvor jemand geflogen ist. Jeder Tag stellte uns neu vor die große Aufgabe, dieses bemerkenswerte Projekt sicher zu stemmen. Und ich bin erleichtert, sagen zu können, dass alle heil wieder zurückgekehrt sind."
Der Zoologe Tony Martin ist der Leiter des sogenannten "Team Rat" des South Georgia Heritage Trust. Die britische Naturschutzorganisation setzt sich für den Erhalt des Naturerbes von Südgeorgien ein. Dazu gehört das Ziel, die Insel von den Ratten zu befreien, die erst vor rund 200 Jahren mit dem Menschen dorthin gelangten. Die Ratten rauben die Nester der Seevögel aus und dezimieren so deren wertvolle Bestände. Albatrosse, Sturmvögel, aber auch der Pipit, der einzige Singvogel der Insel, sind davon betroffen. In diesem Frühjahr war das Team Rat mit 25 Mitarbeitern drei Monate lang vor Ort. Es waren Wochen härtester Arbeit, wie Tony Martin nun nach der Rückkehr berichtet.
"Jeden Tag waren wir vor Sonnenaufgang auf den Beinen, um die neuesten Wetterberichte zu checken. Deuteten sich fliegbare Bedingungen an, bereiteten wir die drei Helikopter vor, um mit dem ersten Tageslicht aufzubrechen. Den ganzen Tag lang haben wir dann Säcke mit Giftködern in die Transportbehälter unter den Helikoptern gefüllt, mit denen sie aus der Luft verteilt wurden."
Die Helikopterpiloten mussten trotz turbulenter Bedingungen ein genau definiertes räumliches Raster abfliegen. Ziel war es, von der Küste bis ins gebirgige Hinterland im Durchschnitt alle sechs Meter einen Pellet mit Rattengift fallen zu lassen. Insgesamt verteilte das Team Rat 200 Tonnen Giftköder auf 580 Quadratkilometer. 70 Prozent der eisfreien Flächen Südgeorgiens wurden auf diese Weise bestückt. Bleibt die Frage, ob die Aktion auch erfolgreich war?
"Kurzfristig können wir uns nicht sicher sein. Alles was wir tun können, ist, die Giftköder so zu verteilen, dass jede Ratte auf der Insel die Chance hat, das Gift zu fressen. Und dann können wir nur hoffen. Ich kann immerhin sagen, dass wir auf der Fläche, die wir vor zwei Jahren erstmals so behandelt haben, offenbar erfolgreich waren. In dieser Region gibt es keine Anzeichen mehr von Ratten oder Mäusen."
Bereits 2011 hatte Tony Martin die erste Phase der Rattenausrottung auf Südgeorgien geleitet. Dass dort überhaupt ein stufenweises Vorgehen möglich ist, liegt an der besonderen Topologie der Insel. Zahlreiche Gletscher ergießen sich von den Hochlagen bis ins Meer und trennen so einzelne Siedlungsgebiete der Ratten voneinander ab. Ist eine Inselregion erst einmal rattenfrei, können die Nagetiere sie nicht mehr von benachbarten Bezirken aus zurückerobern. Und sollten in den nächsten Jahren in einzelnen Regionen doch noch Ratten gesichtet werden, müssten nur diese Bereiche, aber nicht mehr die ganze Insel erneut behandelt werden. Das mindert auch das Risiko, das von dem ausgebrachten Rattengift für andere Tierarten ausgeht.
"Eine meiner Aufgaben ist es, den möglichen Schaden für andere Tiere auf der Insel zu minimieren. Vor allem darf kein dauerhafter Schaden eintreten. Selbst wenn einige Vögel durch das Gift sterben könnten, sollten die Verluste nur gering ausfallen und in kurzer Zeit ausgeglichen werden. Und ich freue mich, sagen zu können, dass dies bisher auch der Fall ist."
Läuft alles nach Plan, sollen ab 2015 auf dem verbliebenen Drittel der Fläche Südgeorgiens die restlichen Ratten vergiftet werden. Um das zu ermöglichen, muss der South Georgia Heritage Trust aber erst noch weitere Spenden einsammeln. Bisher hat der weitgehend privat finanzierte Kampf gegen die Ratten schon rund sechs Millionen Euro gekostet. Für die dritte und den Hoffnungen nach letzte Phase müssen noch einmal mehr als zwei Millionen Euro zusammenkommen.