Michael Köhler: Michael Hollmann, den Leiter der Abteilung "B" wie Bundesrepublik habe ich gefragt, warum machen sie das?
Michael Hollmann: Wir tun das zum einen, weil es natürlich ein breites Interesse an Bildern gibt, das in den letzten Jahren immer stärker gewachsen ist, nicht zuletzt weil Bilder ohnehin ein Medium sind, das sich Rahmen auch der Entwicklungen zum Internet immer stärker in den Vordergrund drängt. Sie haben auch in den letzten 10, 15 Jahren als historische Quelle ganz neue Bedeutung gewonnen. Sie erinnern sich vielleicht an die Geschichte und die Diskussion um die sogenannte Wehrmachtsausstellung. Für uns ist ein ganz wichtiger Aspekt, dass wir diese enormen Schätze, die wir haben, es geht immerhin um ungefähr elf Millionen Bilder, die wir eben nicht nur in unseren Räumen zugänglich machen für Benutzer, die auf die Idee kommen, in Koblenz nach diesen Bildern zu suchen, sondern sie eben einer breiten Öffentlichkeit möglichst zugänglich zu machen und gleichzeitig einen wichtigen Schritt hin zu tun, die Glaubwürdigkeit der Bilder, die ja vieler Orts immer wieder auch in Frage gestellt wird, zu verbessern, zumindest wenn es sich um Bilder aus dem Bundesarchiv handelt, denn immer dann, wenn jemand jetzt ein Bild aus dem Bundesarchiv für Presse- oder andere Medienerzeugnisse benutzt, kann er das nur noch in einer Form tun, die dann auch dem Original entspricht, weil das Referenzbild im Internet zu sehen sein wird.
Köhler: Sagen wir, ich interessiere mich für historisches Bildmaterial. Da gibt es verhältnismäßig wenig. Da kann ich bei Ihnen fündig werden.
Hollmann: Da können Sie bei uns fündig werden immer dann, wenn Bilder in der damaligen Zeit allgemein distribuiert wurden und dann auch in öffentlichen Besitz gekommen sind. Wir sammeln natürlich nicht aktiv, indem wir uns zum aktuellen Zeitgeschehen um Bildmaterial bemühen. Beispiel 11. September 2001: Da sind wir jetzt oft nach gefragt worden. Wir übernehmen die Bilder, die im öffentlichen Raum entstanden sind von öffentlichen Bildproduzenten.
Köhler: Das heißt, Sie treten auch nicht in Konkurrenz zu kommerziellen Bildagenturen, die davon ja schließlich leben.
Hollmann: Auf keinen Fall. Da reicht auch unsere Aktualität nicht hin. Unsere Aufgabe ist es zunächst, Bundesbehörden, Stellen des Bundes, bei denen Bilder, Bildüberlieferungen entstehen, dann von diesen Überlieferungen auch zu entlasten, wenn diese die für ihre tägliche Arbeit nicht mehr brauchen.
Köhler: Herr Hollmann, ein wichtiger Punkt ist, glaube ich, sie haben es mir im Vorgespräch gesagt, ein gewisser quellenkritischer Grund, warum Sie die Bilder ins Netz stellen, weil zunehmend wir ja auch gewohnt sind, dass Bilder einer Manipulation unterliegen.
Hollmann: Bilder sind ja ganz vordergründig und vorgeblich zunächst mal ein objektives Medium. Es scheint zumindest so, als sei dass, was auf Bildern gezeigt würde, wahr und wirklich so gewesen. Dass das tatsächlich nicht so ist, haben wir in den letzten Jahren an verschiedenen Stellen gelernt, nicht zuletzt durch Ausstellungen, die sich mit dem Thema immer wieder beschäftigen. Wichtig für uns ist, dass wir Bilder so zur Verfügung stellen, wie die Quelle als solche auf uns gekommen ist. Wir garantieren nicht die Wahrheit der Quelle, sondern die Authentizität der Quelle. Das heißt, wer in Zukunft sich auf Bilder des Bundesarchivs bezieht, kann diese nicht mehr im Rahmen seiner Publikation zum Beispiel retuschieren oder viel einfacher, auch nur vom Ausschnitt her verändern und deshalb von der Bildaussage schon manipulieren, weil eben das Authentikum als Vorlage immer auch im Internet zu sehen sein wird.
Köhler: Also wenn ich Ursula von der Leyen heimlich einen Schnurrbart reinretuschiere, dann fällt das auf mich zurück, weil sie das mitkriegen?
Hollmann: In der Tat, wir zeigen jedem, dass sie das getan haben.
Michael Hollmann: Wir tun das zum einen, weil es natürlich ein breites Interesse an Bildern gibt, das in den letzten Jahren immer stärker gewachsen ist, nicht zuletzt weil Bilder ohnehin ein Medium sind, das sich Rahmen auch der Entwicklungen zum Internet immer stärker in den Vordergrund drängt. Sie haben auch in den letzten 10, 15 Jahren als historische Quelle ganz neue Bedeutung gewonnen. Sie erinnern sich vielleicht an die Geschichte und die Diskussion um die sogenannte Wehrmachtsausstellung. Für uns ist ein ganz wichtiger Aspekt, dass wir diese enormen Schätze, die wir haben, es geht immerhin um ungefähr elf Millionen Bilder, die wir eben nicht nur in unseren Räumen zugänglich machen für Benutzer, die auf die Idee kommen, in Koblenz nach diesen Bildern zu suchen, sondern sie eben einer breiten Öffentlichkeit möglichst zugänglich zu machen und gleichzeitig einen wichtigen Schritt hin zu tun, die Glaubwürdigkeit der Bilder, die ja vieler Orts immer wieder auch in Frage gestellt wird, zu verbessern, zumindest wenn es sich um Bilder aus dem Bundesarchiv handelt, denn immer dann, wenn jemand jetzt ein Bild aus dem Bundesarchiv für Presse- oder andere Medienerzeugnisse benutzt, kann er das nur noch in einer Form tun, die dann auch dem Original entspricht, weil das Referenzbild im Internet zu sehen sein wird.
Köhler: Sagen wir, ich interessiere mich für historisches Bildmaterial. Da gibt es verhältnismäßig wenig. Da kann ich bei Ihnen fündig werden.
Hollmann: Da können Sie bei uns fündig werden immer dann, wenn Bilder in der damaligen Zeit allgemein distribuiert wurden und dann auch in öffentlichen Besitz gekommen sind. Wir sammeln natürlich nicht aktiv, indem wir uns zum aktuellen Zeitgeschehen um Bildmaterial bemühen. Beispiel 11. September 2001: Da sind wir jetzt oft nach gefragt worden. Wir übernehmen die Bilder, die im öffentlichen Raum entstanden sind von öffentlichen Bildproduzenten.
Köhler: Das heißt, Sie treten auch nicht in Konkurrenz zu kommerziellen Bildagenturen, die davon ja schließlich leben.
Hollmann: Auf keinen Fall. Da reicht auch unsere Aktualität nicht hin. Unsere Aufgabe ist es zunächst, Bundesbehörden, Stellen des Bundes, bei denen Bilder, Bildüberlieferungen entstehen, dann von diesen Überlieferungen auch zu entlasten, wenn diese die für ihre tägliche Arbeit nicht mehr brauchen.
Köhler: Herr Hollmann, ein wichtiger Punkt ist, glaube ich, sie haben es mir im Vorgespräch gesagt, ein gewisser quellenkritischer Grund, warum Sie die Bilder ins Netz stellen, weil zunehmend wir ja auch gewohnt sind, dass Bilder einer Manipulation unterliegen.
Hollmann: Bilder sind ja ganz vordergründig und vorgeblich zunächst mal ein objektives Medium. Es scheint zumindest so, als sei dass, was auf Bildern gezeigt würde, wahr und wirklich so gewesen. Dass das tatsächlich nicht so ist, haben wir in den letzten Jahren an verschiedenen Stellen gelernt, nicht zuletzt durch Ausstellungen, die sich mit dem Thema immer wieder beschäftigen. Wichtig für uns ist, dass wir Bilder so zur Verfügung stellen, wie die Quelle als solche auf uns gekommen ist. Wir garantieren nicht die Wahrheit der Quelle, sondern die Authentizität der Quelle. Das heißt, wer in Zukunft sich auf Bilder des Bundesarchivs bezieht, kann diese nicht mehr im Rahmen seiner Publikation zum Beispiel retuschieren oder viel einfacher, auch nur vom Ausschnitt her verändern und deshalb von der Bildaussage schon manipulieren, weil eben das Authentikum als Vorlage immer auch im Internet zu sehen sein wird.
Köhler: Also wenn ich Ursula von der Leyen heimlich einen Schnurrbart reinretuschiere, dann fällt das auf mich zurück, weil sie das mitkriegen?
Hollmann: In der Tat, wir zeigen jedem, dass sie das getan haben.